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5. Kapitel.
Aas Hauptquartier der Weiße«.
Wir haben uns lang genug im Lager der »Blauen" aufgehalten, wie man in Wien die Franzosen kurzweg nannte; es ist daher nicht mehr als billig, das; wir uns auch um die „Weißen" umschauen, worunter man in der Kaiserstadt an der Donau nicht etwa die Armeen verstand, die im Marchfelde oder bei Komorn standen, sondern jene knorrige Volkspartei, die mit altösterreichischer Zähigkeit den Franzosen kein gutes Gesicht zeigte und ihnen, wo es nur immer anging, alle möglichen Hindernisse in den Weg legte.
Diese Partei war besonders in den Vorstädten stark vertreten, und je weiter man vom Centrum der Stadt gegen die Peripherie derselben, die sogenannten Linien gelangte, welche ganz Wien "in einer AusdelMing von 13 Stunden umschließen, desto rücksichtsloser sprach sich der Franzosenhaß aus, während die innere Stadt mit den Feinden französisch parlirte, im Theater an ihrer Seite saß, aus Bällen mit ihnen den Oontreäanse versuchte, überhaupt auf einem sehr jovialen Fuße lebte, was den Stadtleuten die Vorstädtler nie verziehen und