224

der Wand und starrte mit trüben Augen nach der Oeffnung, die noch zwischen der sich immer hebenden Mauer und dem oberen Bogen bestand, und die immer kleiner wurde. So lange er noch die Gesichter und «Hände der Arbeitenden sah, ihre Stimme hörte, so lange noch das rothe Licht der Fackel in sein Grab herüberquoll, so lange suhlte er sich nicht ganz von den Lebendigen abgeschieden, so lange tönte und leuchtete das Leben noch in seine Gruft hinein.

Aber allmälig verschwanden die Gesichter, endlich auch die Hände, er sah nur, wie Stein auf Stein gelegt ward und die Schlage des Hammers, der darauf klopfte, klangen ihm, als ob sein Sarg zugenagelt würde.

Und immer spärlicher quollen die Strahlen des Fackel-Lichtes herüber, immer unverständlicher wurden die Stimmen der Maurer, immer' .mpser die Schläge des Hammers.

Denn höher und immer höher hob sich die unselige Wand.

Endlich trennte nur etwa eine Ziegelhöhe noch die Wand von dem Bogen, an den sie sich anschloß.

Der arme Henri Argout saugte mit gierigen Blicken die letzten Strahlen des Lichtes ein, die er auf dieser Erde sehen sollte, seine Augen drohten aus den Höhlen zu treten, um nur noch den letzten