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3. Kapitel.
Beim Bischof von SL. Bolten.
Der Wagen der Gräfin fuhr im raschen Trabe auf der Poststraße von St. Pölten herwärts nach der Stelle zn, wo gestern der Ueberfall stattgesunden hatte. Man hatte frische Pferde vorgespannt, allein ans dem Kntschbocke fas; derselbe Kutscher und neben ihm Freund Thierry, der es nicht einmal in der gegenwärtigen Situation über's Herz brachte, sich in's Innere der Chaise zu setzen und den Plast seiner erhabenen Gebieterin einzunehmen.
Aian war bereits über Nekawinkel hinaus und Thierry wollte bei jeder Biegung der Poststraße im Walde jene Partie erkennen, lvo man gestern an- gehalten worden war.
Aber der Kutscher schüttelte jedesmal den Kops und antwortete:
„Ah beleih', da ist's noch nicht."
Das feurige alte Männchen verzehrte sich fast vor Ungeduld, denn die Waldpartien sahen einander verzweifelt ähnlich und heilte im Hellen Morgen- Sonnenschein sah Alles ganz anders aus, als in der grauen Abenddämmerung beim Rauschen des Regens und beim Zucken der Blitze.