Ursache liegt. Wenn wir den Gedanken fcsthaltcn, daß unser Weltkörper feurigflüssig war, durch sein allmaliges Erkalten eine Rinde bekam, die dem Wasser, den Pflanzen, den Thiercn und dem Menschen zum Sammelplatz angewiesen ist, so mußten, indem die erkaltete Oberfläche sich zusammenzog, Risse entstehen, aus welchen die ersten Gebirge em- porgchoben wurden. Diese Emporhebungen traten in früheren Perioden der Erdbildungen mit größter Mächtigkeit auf; die Gestalt der Continente wird von den sie durchsetzenden Gebirgszügen bestimmt. Dieselbe Gewalt, die früher den Kontinenten ihre Form vorzcichnete, bewirkt in gegenwärtiger Zeit das Emporheben und Versinken einzelner Lander, neuer Inseln im Meere u. s. w., A. v. Humboldt nennt daher in seinem „Kosmos" die Gebirge die „Falten der Erde."
Auf der nördlichen Halste von Europa steigt Schweden noch in unfern Tagen über das Meer empor; die neuesten Messungen haben gezeigt, daß die allmalige Erhebung dieses Landes in hundert Jahren, an verschiedenen Orten ungleich, von ein Fuß und weniger bis zu fünf Fuß und darüber betragt. Die Ruinen des Tempels von Pozzuoli bei Neapel an der Küste des mittelländischen Meeres, die in 24 Fuß Höhe durch .Bohrmuscheln, die nur im Meere leben, durchbohrt sind, geben den Beweis, daß dieses Gebäude in der geschichtlichen Zeit eine lange Reihe von Jahren in dem Meere versunken war und wieder auf seine jetzige Stelle gehoben worden ist. Die Gewalten, die den ersten Grundstein der Kontinente legten, verändern noch jetzt die Erdoberfläche. Vergleiche von Hoff, Geschichte der durch Uebcrlieferung nachgewiesenen Veränderungen der Erdoberfläche, 5 Theile 1822—1841. Ferner: Friedrich Hosfmann, Geschichte der Gcognosie, 1838.
Die Erschütterungen der Erde wirken nicht allein durch Schrecken, Verletzungen u. s. w. nachtheilig auf die Bewohner, sondern Gegenden, die früher durch ihre Fruchtbarkeit eine zahlreiche Einwohnerschaft ernährten, werden verwüstet, Flüsse andern ihren Lauf, bilden stehende
