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Der Tod, von Ferne betrachtet, leidigte ist/ welcher wegen schrecklichster Entehrung seiner anbetbenswürdigsten Majestät das Urtheil oh­ne Barmherzigkeit fällen und Rache nehmen wird, die seiner würdig ist. Ach! wie Mancher wird da mit jenem kläglich Seufzenden ausrufen können: Niemand glaubt es, wie strenge Gott richte, und wie hart er strafet

O erschrecklicher Richter, Christe Jesu, Gott von Gott, der dn um meinetwillen vor die unge­rechten Richter hast wollen gestellt, und von ihnen ungerechterweife zum bittersten Tode verurtheilt wer­den! ach! stelle doch zwischen deinem Urtheile und meiner Seele dein heiligstes Leiden, und verringe­re in ihr jene schreckliche Furcht, von welcher sie zur Stunde, die für die ganze Ewigkeit entscheidend ist, wegen deines anrückenden Strafgerichtes wird befallen werden, damit sie nicht in eine Kleinmuts) gerathe, und ihrer Sünden wegen verzage. O Mutter des göttlichen Richters! rede doch für dein armes Kind zu jener Zeit der großen Trüb­sal Gutes vor dem Angesichte des Herrn, und wen­de seinen Zorn von mir ab. Engel Gottes, Heiliger Michael, dem die Seelen anvertraut und übergeben sind, sie vor das Angesicht des Al­lerhöchsten zu stellen! beschütze mich, daß ich in dem Gericht, vor dem man erschüttern muß/ nicht ewig zu Grunde gehe.