Erste Abtheilung.

Ueber Seife-Bereitung, über Waschen und Flecke aus deu Zeugen zu machen.

1. Seife zu bereiten.

Seife ist eine Verbindung von Fett (Oel oder Talg) und Lauge; schmierige Oele und Pottaschenlauge geben weiche, harteOele, so wie Talg, und Soda­oder Natronlauge geben harte Seife. Wenn man Pottaschenlauge mit harten Oelen oder Talg verbindet, wird so viel Kochsalz zugesetzt, daß dessen Säure mit der Pottasche sich sättigt und abscheidet, und die Soda des Salzes an das Fett geht, wodurch dies ebenfalls eine Soda- oder Natronseise wird. Wer alle Fett- abfälle, Speckrinden, Knochen, die man zerschlagen und durch Kochen das Fett davon gewonnen, im Jahre sammelt, wird sich daraus gute Seife bereiten können. Dazu ist nöthig: I) eine kleine Kufe von weichem Holze, 9 Zoll Breite und Höhe, deren Boden unten ein Loch haben muß zum Ablassen der Lauge; 2) ein kupferner oder eiserner Kessel, doch ist auch ein irdener Topf anwendbar, die Seife darin zu sieden; 3) eine kleine Kiste ohne Deckel, 4 Zoll breit, 6 Zoll hoch (vortheilhaft ist'S, wenn man die Seitenwand abnehmen kann, um die fer­tige Seife dahineinzugießen; 4) ein Schaumlöffel, ein Spatel von weichem Holz und einige Schüsseln.

Um feste Seife zu bereiten, braucht man Talg oder Baumöl, gute Soda oder kohlensaures Natron, gebrannten Kalk und etwas Kochsalz.

Gesetzt, eS sollten 3 Pfund Talg in Seife umgewandelt werden, so pulvert man 3 Pfund Soda, spritzt so lange Waffer aus l Pfund gebrannten Kalk, bis er unter Erhitzen zu Pulver zerfallen, mengt beides und bringt es in die Kufe, über deren Boden man vorher ein Stück Zeug gebreitet und deren Bodenloch verstopft hat. Aus diese Maffe gießt man so viel Wasser, daß sie nicht nur durch und durch mit Wasser gesättigt ist, sondern daß das Wasser auch noch 3 Querfinger über derselben steht. Nachdem man die Maffe gut umgerührt, läßt man sie einen halben Tag ruhig stehen und öffnet jetzt das Bodenloch, da- mit die erste Lauge, welche man besonders ausbewahrt, abfließen kann. Ist dies geschehen, so gießt man frisches Waffer in die Kufe, rührt das Gemenge neuer­dings gut um, und läßt nach einigen Stunden die zweite Lauge ablaufen, die man ebenfalls besonders ausbewahrt. Aus dieselbe Weise gießt man zum dritten Male Wasser auf uud zieht dann auch diese schwächere Lauge ab, worauf die Maffe erschöpft ist.

In den Keffel giebt man nur 3 Pfund Fett mit reichlich 1 Quartier von der dritten Lauge, erhitzt unter Umrühren das Gemenge bis zum Sieden. Das Feuer wird gleichmäßig unterhalten und während des Siedens setzt man alle 2 oder 3 Minuten ein Glas voll von der dritten Lauge zu, mährend beständig ge- rührt wird. Wenn die dritte Lauge ganz verbraucht ist, so bedient man sich der zweiten aus dieselbe Weise, und ist auch diese verbraucht, so verfährt man mit der ersten eben so, läßt aber ein wenig davon zurück zum spätern Gebrauch. Wenn man endlich bemerkt, daß der Brei das Aussehen von geronnener Milch erhält, so setzt man 2 3 Unzen Kochsalz hinzu, wodurch sich der Seisenteig sogleich verdicken und von der überflüssigen salzigen Flüssigkeit abscheiden wird. Man läßt nun die Seife noch V- Stunde sieden, nimmt sie vom Feuer, um sie