Zehntes Kapitel
Herr! vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie thun!
Ben David stand einige Tage nachher eines Morgens zum Ausgehen bereit, als Zodick in feiertäglichen Kleidern zu ihm in die Stube trat. Verwundert ob diesem Aufzuge, und dem gespreizten Wesen, das der Schachergehülfe an den Tag legte, befragte ihn der Herr nach deren Ursache. „Ich komme bei Dir zu freien um Deine Tochter!" erwiederte Zodick. „Du weißt, Herr, welch ein Vertrag Dich gebunden hat an meines Vaters Wunsch, auf dessen Andenken der Friede sei. Die Zeit ist geflossen dahin, während welcher ich dienen mußte nach dem Beispiele des Erzvaters. Ich habe den Lohn verdient, den wir ausgemacht, und die Perle, die ich wachsen sah, soll mein sein, nach dem Willen des hochgelobten Gottes und seiner Elohim, die Dein Wort gehört und ausgezeichnet haben." — Ben David schwieg mit sichtlicher Ueberraschung eine Weile; dann antwortete er: „Das siebente Jahr ist noch nicht zu Ende. Der vierzehnte Tag des Mondes Adar, an dem man feiert das Purimfeft, ist derjenige, an dem die Frist verfällt." — „Du sollst nicht zählen die Tage,
