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dankbar gen Himmel hebend: „Ich bin wieder geworden ein schuldloser Mann, und von mir wird weichen Bann und Makel; ich halte wieder bei mir den verlornen Sohn, der i» Buße und Noth wiedergefunden hat Israel. Ich rühme mich einer Tochter, die erkannt hat, daß die Leidenschaft demüthiger sein muß, als die Liebe zu dem Herrn und der Lehre, in der wir geboren! Freude also in Israel und in den Zelten der Gerechten! Du. Ascher, wirst meinen Stamm fortpflanzcn aus die spätsten Zeiten, wie es thaten die Voreltern, auf denen der Friede sei, und Du, mein Kind Esther, wirst den Lohn Deiner Tugend an der Hand eines rechtschaffenen Mannes aus Israel finden!" — „Nimmer, mein Vater!" erwiederte rasch, aber ernst und fest entschlossen Esther: „Nicht dem Manne aus Edom, nicht dem Sohne Jacobs gehöre jemals Dein Kind. Ich will Dich pflegen, bis Dein Angesicht bleich wird, und dann erlöschen einsam und ruhig, das schwör' ich bei Gott! Schilt mich nicht. Nur einmal blüht im Lenz der Baum, die Blume. Die Liebesblüthe meines Frühlings ist dahin, kehrt niemals wieder. Die Erinnerung labe mich fortan, und des Wiedersehens Hoffnung. Freudig sehe ich zurück auf meinen Pfad, freudig und zuversichtlich in die Ferne. Dem hochgelobten Herrn bin ich treu geblieben, und ihn, den Freund, finde ich wieder — glaubt mir's — unter den Palmen des ewigen Zions; seiner würdig ist geblieben meine Seele, und sie wird mit der reinsten Wonne ihn und die Gattin umschlingen unterm Klang der goldnen Harfen der Gerechten — unter der Engel Hallclujah!"
Ende de« »irrten und letzten Bandes.
