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gm Ausspruch gerichtet., 2. Die Selig-^ jprechuug überhaupt schranket die Verehrung aus gewisse Orte ein: oder wenn sie sich auf alle Kirchen erstrecket / ist das nur wieder von einer Zulassung oder , Erlaubniß zu verstehen. Hingegen ist die Heiligsprechung das letzte Endurtheil des obersten Hirten, der die Verehrung eines > Dieners Gottes der ganzen Kirche auf- ! tragt: uud/ statt dieselbe bloßzu gestatten, ; förmlich erklärt, er wolle diese Person ' überall für einen Freund Gottes, der im Himmel ist,anerkannt lind behandelt wissen.
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Lieber christlicher Leser! Wenn du im Ernste gedenkest auch ein Heiliger zu werden, wozu du aber auch von Gott selbst deinem Stande nach berufen bist; so bekümmere dich nicht um die Seligsprechung der Menschen, sondern sei versichert, das heilige Evangelium, Jesus Christus hat dich schon zum Voraus selig gesprochen; denn Er lagt auch von dir^ „Selig sind die Armen im Geiste: Sc- Ng sind die Sanfmiühjgcn: Selig sind, die weinen und Leid tragen: Selig sind, die nach der christlichen Gerechtigkeit hungern und dürsten: Selig sind die Barmherzigen ; Selig sind,, die Lin reines Herz haben: Selig die Friedsamm: Selig sind, die wegen Tugend und Frömmigkeit Verfolgung leiden." — Thuc das also, so wird dich Gott, und die ewig triumphierende Kirche zu deiner höchsten Ehre und Gloz'ic jetzt und auf immer selig und heilig sprechen. Hiezu gebe dir Gott seine allmächtige Gnade!
Alles zur gröpern Ehre Gottes.