Erste Abhandlung

über

mäßiges nüchternes 4 eben.

§. r.

^§o wahr es ist, daß Gewohnheit endlich zur .körper­lichen Natur eines Menschen selbst wird, und diese schlecht oder gut macht ; so gewiß wird man überzeugt, daß Gewohnheit in vielen andern Dingen die Ver­nunft selbst ganz beherrscht. Wir sehen ja so oft, daß ein Mensch, der jetzt »och Tugend und Frömmigkeit liebt, durch verderblichen Umgang alle diese Gottes­furcht verliert.

So wie aber statt einer guten Gewohnheit gar leicht eine böse eintritt, so kann man hingegen ein an­gewöhntes Böses oft durch eine bessere Gewohnheit überwältigen. Der, den böser Umgang verderbt hat, kann durch den Umgang mit einem Rechtschaffenen wie­der auf den Weg der Tugend zurückgeleitet werden. Gewiß ! die Macht der Gewohnheit ist nicht gering!

tz. 2.

Bey diesen Betrachtungen habe ich anzumerken gefunden, daß die Macht der Gewohnheit, sowohl