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sche, einige Untelhaltung zu schaffen, har ineine Hand verleitet einen so langen Brief zu schreiben und nöthigt mich, zuletzt noch eine kleine Anmerkung hin­zuzufügen.

Einige Menschen, die beynahe als völlige Lhiere leben und Wollust zum Endzwecke ihres Daseyns ma­chen, haben eingewendet: ich hätte mir viele Mühe gegeben, eine Schrift Arber die Mäßigkeit herauszu­geben und hatte damit viele Zeit verderbt, um die Menschen zu einer unthunlichen Swche zu bereden. Mein gegebener Rath und alle meine Ermahnungen würden ehest so fruchtlos seyn, als einst die Gesetze, die Plätö seiner Republik vorschrieb, deren Befolgung damahls so schwierig gewesen wären, daß er auch nicht Einen hätte dazu bringen können, ihnen Folge zu lei­sten. Eben dieß Schicksal würde dein widerfahren, was ich geschrieben hätte.

Aber dieß Gleichniß scheint mir sehr zu hinken; da ich selbst das, worüber ich schrieb, schon viele Jahre hindurch geübt habe, und da ich es auch nicht würde geschrieben haben, wenn meine Erfahrung mich nicht überzeugt Härte, daß die Anwendung meiner Vorschlä­ge gar nicht'unmöglich sey; daß sie vielmehr der Ver­nunft gemäß und wahrhaft nützlich seyen. Ließ allein hat mich bewogen öffentlich damit hervorzutreten, damit 'Viele darauf merken und gesund leben möchten, so, daß Plato's Gesetze mit meinen Vorschlägen gar nichts Ähnliches haben. Solchen Menschen aber, die ih­ren Begierden nichts abschlagen wollen, brauchen mir