Vorwort.
Äuf dem Römerberge zu Frankfurt, einem großen, amphitheatralisch sich erhebenden und durch viele geschichrliche Erinnerungen geheiligten Platze, welcher in alren Zeiten in seinem ganzen Umfange den Namen „Samstagsberg" führte, erblickt man das Rathhaus dieser Stadt, der „Römer" genannt, hoch hervorragend über die herumstehenden Häuser, im Uebrigen ein zwar alterthümliches, aber in seinem Aeußeren sehr einfaches Gebäude, welches mit seiner Vorderseite in treppenartigen Seitenabsätzen pyramidalisch emporsteigt und von den ihm zur Rechten und zur Linken stehenden Häusern, mit Namen „Lim- purg" und „Löwenstein," zwar durch eine größere Höhe und durch längere Fenster, sonst aber nur wenig verschieden ist. Woher der Name „Römer" oder eigentlich „zum Römer" rührt, weiß Niemand. Im Jahre 1405 aber erkaufte der Rath von Frankfurt ein an dieser Stelle gelegenes Haus, welches damals schon „zum Römer" genannt wurde, nebst einem andern, an dasselbe anstoßenden, das „zum goldenen Schwan" hieß, von Kunz und Heinz zum Römer, genannt Kölner, Gebrüder, und lies dann diese beiden Gebäulichkeiten, weil das alte, in der Nähe der Domkirche befindliche Rathhaus baufällig geworden, zum städtischen Gebrauche einrichten, oder vielmehr ganz neu aufbauen. Wenigstens kann es nach einer, in dem hiesigen Stadtarchiv vorhandenen Urkunde vom Jahre 1406 keinen Zweifel
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