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Amba ch. Ich habe davon gehört; nur weiß ich nicht, wozu unsere Kinder, vorzüglich aber die Mädchen solches Jeug lernen sollen. Man will Doktores aus ihnen machen, und über dieser überflüßigen menschlichen Weisheit, vergißt man wohl gar auf Bibel und Katechismus.
Erich. Da bin ich ganz anderer Meinung, lieber Herr Nachbar. — Erlauben Sie mir eine Frage. Kennen Sie wohl alle Theile ihrer Mühle?
Am b ach. Wie sollt' ich nicht!?
Und nun fing er mit großer Beredsamkeit an, das Kunst- und Sinnreiche der Mahlmaschine, vom Größten bis zum Kleinsten auseinander zu setzen. Herr Erich hörte ihm sehr aufmerksam zu, endlich rief er mit scheinbarem Erstaunen: „Sie ereifern sich ja völlig! Wozu nützt es Ihnen denn, dicß Alles zu wissen? Fast scheint es, daß Sie aus einem Müllermeistec ein Mühlenarzt werden wollen."
Am buch. Was? Mühlenarzt? Dieß Alles muß jeder tüchtige Müller wissen. Wäre es nicht Spott und Schande, Jahr aus und ein mit einer Maschine zu arbeiten, ohne sie genauer zu kennen? Wie könnte ich denn das Werk mit Vorsicht gebrauchen und kleinen Mängeln abhelfcn, wenn ich nicht so viel verstünde?
Erich. Bravo, lieber Freund. Aus eben dem Grunde sollen unsere Kinder, soll jeder Mensch das Wichtigste von dem kunstreichen Bau seines Körpers kennen lernen. — Hat euch euer Lehrer, fuhr er fort, indem er sich an seine Tochter wandte — nicht auch