Erstes Kapitel.
Septimius.
Kaum hatte die aufsteigende Sonne mit ihren goldenen Strahlen das Meer zu vergolden begonnen, als eine römische Galeere in den Hafen von Joppe einlief. Die Schiffsleute warfen den Anker aus, die Ruderer verließen ihre Bänke, der Pilot ließ das Steuer ruhen und froh begrüßten Alle das gastliche Gestade, das zu betreten sie noch kurz vorher nicht zu hoffen gewagt hatten, so heftig war während der Nacht der Sturm gewesen, so fürchterlich hatten die empörten Wogen das Fahrzeug umbraust und es bald auf schwindelnde Höhe gehoben, bald in grausige Tiefe gestürzt. Auf dem Verdecke lagen zwei Frauen, von denen die eine ältere leidend zu sein schien; auf den Zügen der andern, die jünger war, lag tiefe Ermüdung, als wenn sie die Nacht schlaflos zugebracht hätte. Wirklich hatte Dinah — denn sie war es — bei Priscilla, ihrer Gebieterin, gewacht. Da sie kein ihr bekanntes Gesicht um sich sah und kein Wesen in dem Lande, das sie nun betreten sollte, ihr befreundet war, so fragte sie sich, was aus ihr werden sollte, und flehte in Gedanken den Gott ihrer Väter an, der sie noch nie verlassen hatte.