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Halts in Alt-Aussee war cs eine meiner Lieblingssachen, zur Erholung das blaue Gewässer des Sees zu beschissen, wobei mir gewöhnlich ein alter Fischer behilflich war, indem er den Nachen nach der von mir angegebenen Richtung lenkte. Ost durchfuhren wir beide den See nach seiner ganzen Länge, bis zum sogenannten Hintersee, d, i. bis zum äußersten Ende des Sees, der da von einer kleinen mit herabgerollten Felsstücken und Steinen angefüllten Landfläche eingeschlossen und gleichsam gedämmt ist, in deren Hintergründe ein hohes Felsgcbirge cmporstcigt, welches die >Ober-Steirer den Drüsselberg nennen. Dasselbe Gebirge scheidet die Gegend von Aussee von dem sogenannten Grundelsee und bildet gegen den Ausseersee eine steile Felsenwand, welche von der Ausseerseite aus nicht zu besteigen ist. Leicht ist der Aufgang zur Gebirgshöhe von dem Grundelsee aus. Etwas höher, als in der Mitte der Felsenwand sieht man (wenn man darauf aufmerksam gemacht wird) ein großes Andreas-Kreuz eingehaucn, welches einem wundersamen Zufalle sein Dasein verdanken soll.
Eines Tages war ich mit meinem silberhaarigen Schiffmann bis in den Hintersee gefahren, und da der Abend bereits hereinzubrechen begann, und die Sonne, deren glühende Strahlen auf den'See besonders empfindlich fallen, bereits hinter die Gebirge hinabsank, war es erst recht angenehm, auf dem grünlichen Gewässer zu schiffen. Der Drüsselberg prangte glühend roth von den letzten Strahlen der
