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Graf Ulrich nun gebieten sollte, gerüstet und kampf­lustig bereits seines Winkes harrten, stieg auch er nach einem herzlichen Abschied von seinem Herrn auf sein Roß, und da flogen sie dahin die edlen Rei­ter, daß die Hclmbüsche hoch in der Luft flatterten, auf der Straße die nach Mainz führt, »veil dort das gcsammte Kreuzheer- sammt seinen Führern sich ver­sammeln sollte, um von da aus dem Feinde entge­genzuziehen. Als Graf Ulrich in Mainz mit sei­nem Fähnlein Reiter cinrückte, wimmelte es von La­gern vor der Stadt und in derselben von Reisigen und Mannen; Anführer, Ritter und Herren, die sich schon lange nicht gesehen, oder in eigener Fehde einander lange in den Haaren gelegen, trafen hier zufällig und zwar friedlich zusammen. Aller Hader war vergessen. Die gemeinsame Sache gegen den Erbfeind des christlichen Glaubens hatte allen Groll und Haß in den Gemüthcrn, der die edlen Herren früher gegen einander gehetzt, ausgelöscht und ge­dämpft, und man sah allenthalben die Ritter sich die Hände reichen, um den Hals fallen, und so ver­traulich mit einander reden, als wären alle von jeher gut Freund mit einander gewesen.

Auch Graf Ulrich fand hier der Bekannten eine große Menge und die Sorge um daS verlassene Haus­wesen minderte sich auch bei ihm, da er sah, daß Tausende sein Schicksal thcilten, und alle froh und heiter keinen Trübsinn spüren ließen.

Einige Tage nach Ulrichs Ankunft in Mainz, wo