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Die Vortheile, die ihm die aufrechte Stellung darbie, thet, können wir nicht verkennen. Ohne Mühe kann er durch sie die Gegenstände überschaue», und schnell und leicht jeder drohenden Gefahr entfliehen. Aufrecht stehend auf seinen Füssen kann er jeder Gewalt Widerstand leisten, und sich gegen die Anfälle stärkerer Geschöpfe vertheidigcn, welches er nicht könnte, wenn er, wie vierfüssige Thiere einhergehen würde. Aufgerichtet kann er seinen Blick zum Himmel erheben, den Schöpfer in seinen Werken bewundern, und seine eigene höhere Bestimmung ahnen. Durch diese körperliche Haltung kündigt er sich auch gleichsam als Herr und Gebierher aller Thiere an, und flößt ihnen Furcht und Gehorsam ein.
2.
Die Stirne.
Hoch am Haupte, als dem obersten Theile des Leibes hat der Schöpfer die Stirne angebracht. Ihre runde Wölbung, worinn daö Gehirn verwahrt ist, giebt dem Kopf eine Schönheit und Festigkeit, die ihn über alle Thiere erhebet, und einen hohen, denkenden Geist verrätb. Wie sehr ziert eine offene, heitere Stirne das Antlitz des Menschen! Ihre Festigkeit dient dem Gehirn zum Schutze, damit es nicht so leicht verletzt werden kann, denn man har Veyspiele, daß Menschen, die durch die Verletzung des Gehirns entweder alles, oder das Meiste von dem, was sie wußten, vergessen hatten. Es ist gleichsam eine Schreibtafel, wo alles Vergangene und Geschehene ausgezeichnet ist. Aus dem Gehirn entspringen auch die Nerven, welche Bändel von zarten Fäßerchen sind, die sich in die Augen, Ohren, Nase, Zunge hinziehen und im ganzen Körper verbreiten, damit der Mensch sehen, hören, riechen,
schmecken