IX

Verhältniß der Atmosphäre zum organischen Leben ist es, was, wie Hufeland sagt, vorzüglich unsere Aufmerksamkeit verdient, und was nur allein Aufschluß über ihr eigenes, inneres Leben geben kann.

Aber gesetzt auch Beobachtungen der Art sind so genau als möglich, was zeigen sie in Rücksicht der pathogenetischen Verhältnisse mehr, als daß wir in dieser Beziehung sehr wenig wissen. Die größten Beobachter haben anerkannt, daß die «onstitutio Station»»» , soviel wir nach jetziger Einsicht zu beurtheilen im Stande sind, fast gar nicht von den barometrischen und thermomelrischen Verhältnissen der Atmosphäre abhängt.

Sehen wir nicht seit mehreren Jahren, daß ungeachtet einiger strengen Winter sehr wenige Entzündungen oder nur in geringerem Grade auftreten?

Wer kann aus den Witterungsvcrhältniffen des Jah­res 1830 bis jetzt erklären, welche Verbindung sie mit dem Vorherrschen des gallichten Characters haben? Sehen wir ferner nicht oft bei der unbeständigsten Witterung wenige, und umgekehrt viele Kranke?

Viel wichtiger als diese kahle Aufzählung der Ther­mometer- und Barometerbeobachtungen, die Jeder in seiner Stube machen kann, und die, mit Ausnahme einiger Ther­mometer-Grade, gleichmäßig im Sommer wie im Winter Vorkommen, erscheint für den Arzt die Beobachtung des Einflusses der Witterung auf die Saat, Wachsthum, Ge­deihen, Erndte der Felo- und Gartenfrüchte, auf die Menge und Güte der Produkte als Nahrungsmittel für Menschen und Hausthiere, selbst auf den hieraus entstehenden Preis derselben, so wie den des Brennmaterials. Der beständige