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Universität, obwohl in löblicher Absicht, den Studenten eine ganze Menge sog. philosophischer Vorlesungen zu besuchen zur unerläßlichen Pflicht gemacht, aber grade diejenige nicht, bei der ein­zig und allein eine solche Nöthigung aus dem Wesen der academ. Freiheit selbst sich rechtferti­gen ließe, nämlich die über Hodegetik, die aus dem angegebenen (und in der Einleitung zu dem vorliegenden Grundriß weiter entwickel­ten) Gründen als die wichtigsten unter allen an­gesehen werden können, und für welche man ei­gene Lehrstühle errichten sollte. Nun fehlt es zwar nicht an vielen Schriften über diese Wis­senschaft (s. den Abriß der Literatur) und es ha­ben grade die ausgezeichnetsten unsrer Schriftsteller, z. B. Kant, Herder, Lessing, Fichte, Iacobi, Garve, Lichtenberg, Schlcier- mach er, Fries, Steffens, Gökhe, Schiller, Jean Paul und A. entweder in besonder» Schriften über Universität und Wis­senschaft, oder gelegentlich in ihren andern Wer­ken fast alle für das zweckmäßige Studium und die richtige Lebensführung auf der Universität wichtigen Begriffe und Grundsätze dargelcgt und entwickelt; allein diese Schriften befinden sich nicht (oder doch nur zum allergeringsten Thcil) in den Händen der Skudirenden, und selbst wenn dieß der Fall wäre, so fragt es sich noch, ob sie von Denselben, und zwar in einer zweckmä­ßigen Ordnung, gelesen werden würden?

Diese Erwägungen haben mich nun bestimmt, vorliegenden Grundriß in seiner, von der ge­wöhnlichen allerdings abweichenden Form zu be­arbeiten und herauözugeben. Zunächst ist der­selbe für meine eignen Vorlesungen über Hode-