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tcn in jeder Sekunde viele Millionen Thcilchen sich von diesem Stückchen abgelösct haben, um fortwährend die weiten Räumlichkeiten des Gemaches mit dem Moschus- dufte zu erfüllen. Dergleichen Beispiele könnten noch eine große Menge angeführt werden; allein für unsere Sache genügt die­ses einzige, um cinzuschen, daß cs da mit irgend einer definitiven Bcstimmuim über die endliche Thcilbarkcit der Materie sicher seine geweiften Wege hat. Wenn aber nun dargethan ist, daß wenigstens für eure Begriffe alle Materie bis in ein nahe unendliches Mi­nimum thcilbar ist, sogst es doch anderseits mehr als klar, daß die Materie nothwcndig aus Thcilen zusammengesetzt sein muß; aber wer zieht diese Thcile zusammen, und klebet sie so fest an­einander, daß sie endlich wie eine einfache Masse ausschen, die manch­mal mehr, manchmal weniger fest ist? Sehet, da ist schon die erste Stufe, auf welcher das Geistige beginnt. Diese endlos kleinen Theilc sind ursprünglich nichts als eine lcdiglichc Jdeen- kraft aus Mir, dem Schöpfer aller Dinge; diese Jdccnkrast bekommt Form, und die Form bekommt Leben aus dem Leben des Schöpfers. Der Schöpfer giebt die neu belebte Form frei von Sich, giebt ihr aus Seinem eigenen Urlichtc ein Eigen- licht, und mit diesem Lichte, das lebendig ist, die eigene In­telligenz, durch die die neubclebte Form sich erkennt und ihrer selbst wie ein selbständiges Wesen bewußt wird. Hat die Form sich also erkannt, da wird ihr die Ordnung, ein Gesetz alles Seins, gegeben; mit dieser Ordnung das innerste Feuer der Gottheit, ein Funke der ewigen Liebe; aus dem geht her­vor der Wille; nun Hai die neubclebte Form Licht, Selbster- kcnntniß, Selbstbewußtsein, die Ordnung und den Willen, und kann ihren Willen der Ordnung gemäß cinrichten, oder auch dieser Ordnung dawider handeln. Handelt und bewegt sich so ein neues Geschöpf der Ordnung gemäß, so wird cs wie ein Baum cr- festen, und wird als ein vollkommenes freies Wesen in dem großen Schöpfungsraume auftreten zum ewigen Fortbe- stehen, weil all' sein Wesen aus Mir, der Ich doch sicher ewig bin und ewig sein werde, geschöpfet ist; und darum ist der Mensch ein Geschöpf, weil all' sein Wesen aus Mir ge- schöpfet ist, und sein Loos kann kein anderes sein, als Mein eigenes, weil das seinige aus Mir geschöpft ist, so, als wenn Jemand aus dem Brunnen ein Wasser schöpft, das Wasser im Gefäße gleich ist dem Wasser im Brunnen, und hat die gleiche Be­stimmung als das Grundwasser im Brunnen, aus dem es geschöpft wurde. Wenn aber so ein neues Wesen oder Geschöpf mit seinem freien Willen der gegebenen Ordnung nicht Folge leistet, so geht es natürlich seinem Untergange oder seiner Auflösung entge­gen, was ganz natürlich leicht kann begriffen werden. Wenn Je­mand eine Pflanze setzt in die Erde, gönnt ihr aber keine Fcuchtig-