1. Dictum
Drey sind, die da zeugen im Himmel,
der Vater, das Wort und der Heilige Geist,
und die drey sind eins.
2. Recitativo (Basso)
Hier können wir ein solch Geheimnis lesen,
das aller Klugheit unbegreifflich ist,
daß du, o Gott, ein einig Wesen,
in drei selbständigen Personen bist.
Gott ist der Vater, Gott ist auch der Sohn,
Gott ist der Heilge Geist;
Und doch der Gottheit Thron
beherrschen nicht drey Götter.
Nur ein Gott ist, der eins in dreyen heißt.
Hier darf kein Nicodemus fragen,
wie solches zugehn mag?
der Glaube nur muß sagen:
Ich bethe drey Personen an,
und so wird mein Gebeth
zu einem Gott gethan.
3. Aria (Soprano)
Christen sollen allezeit
die Vernunfft gefangen nehmen.
Ihrer Unvollkommenheit
müßen wir uns alle schämen,
denn auch in geringen Sachen
finden wir sie oftmahl blind,
was kan sie in denen machen,
die von Gott und Himmel sind?
4. Recitativo (Alto)
Mich soll sie ohne Scrupel lassen.
denn was ich hier nicht weiß,
das werd ich droben fassen.
Die Sonne sieht man nicht,
als durch der Sonnen eignes Licht.
und soll ich Gott, wie Gott ist sehen,
das muß durch Gott, in Gott, bey Gott geschehen.
5. Aria (Tenore)
Schließt sich mein Lauff,
o Gott, in dieser Zeit,
so nimm mich auf
zu solcher Seeligkeit,
wo mir dein Licht verkläret Aug' und Sinn.
Ach! Daß ich nicht schon heute droben bin.
6. Recitativo (Basso)
Indessen, da die Erde mich
noch ihren Pilgrim heißt,
so will ich dich,
Gott Vater, Sohn und Geist,
als meinen Schöpfer ehren,
als meinen Heyland hören,
als meinen Tröster loben,
biß ich gen Himmel werd erhoben.
7. Choral
Die gantze werthe Christenheit
[rühmt dich auf Erden allezeit.
Dich, Gott Vater, im höchsten Thron,
deinen rechten und eingen Sohn,
den Heilgen Geist und Tröster wert,
mit rechtem Dienst sie lobt und ehrt.
Halleluja!]