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[TEI] Der Text ist den Stimmen entnommen. TVWV 1:587 1. Aria (Alto)Gedultig sein und hoffenist die bewährte Cur.Will sich dein Hertze kräncken,dein Leib in Schmertzen sencken,o dulte, hoffe nur.Da capo2. Dictum (Tutti)Es ist ein köstlich Ding, gedultig seynund auf die Hülffe des Herrn hoffen. 3. Recitativo (Basso)Ihr Kunsterfahrne, fort,spahrt eure Sorgfalt, euer Wort!Ihr möget auch aus Golddas beste Wesen ziehen,durch welches Weh und Plagen fliehen.Mich deucht, in theuresten Tincturenverbergen sich doch noch die alte[n] Spuren:der Todt ist unsrer Sünden Sold.4. Dictum (Basso)Es ist ein köstlich Ding,daß ein Verlaßner gedultig sey,wenn ihn etwas überfällt,und seinen Mund in den Staub stecketund die Hülffe erwarte.5. Recitativo (Tenore)Doch dieses ist nicht fein:Ein jeder denckt, ein Christ zu seyn,und murret doch nur bey der kleinsten Hitze,daß er von Gott verlassen sitze.Die Ungedult vermeynt:bey Weh und Noth verzweiffelt schreyen,sey dienlich statt der Artzeneyen.Nein, soll ein Labsal uns aufs Hertze fließen,muß man das bittre Holtz des Creutzes erst genießen;und dann nimmt man diß schöne Trost-Wort ein:es ist ein köstlich Ding, gedultig seyn.Und dadurch wird von uns und unsern Liebenviel Unfall abgetrieben.6. Choral-RecitativoUnd ob es währt bis in die Nachtund wieder an den Morgen,soll doch mein Hertz an Gottes Machtverzweifeln nicht, noch sorgen.[Recitativo Canto]Ach, ach! wie wohl ist der geborgen,der diese Stärckung recht begreift,sich auf Gedult und Hoffnung steift!Die beyde Ancker reichet Gottin ungezehlter Noth,die lassen keinen nicht verderben,sincken, fallen.[Choral]Er ist allein der gute Hirdt,der Ißrael erlösen wirdaus seinen Sünden allen.[Recitativo Canto]Der Glieder kranckes Weh,ja selbst der Todtist zwar ein Lohn der Sünden;doch wie gesagt:er selbst hilfft überwinden,und von der Gicht,die Leib und Seele plagt,das ist: von allem Bößenweiß er uns zu erlösen.7. Dictum (Tutti)Gott verlezet und verbindet,er zerschmeißt und seine Hand heilet,aus sechs Trübsalen wird er dich erretten,und in der siebenden wird dich kein Übel rühren.8. Aria (Basso)Weg, Ungedult weg, Sorge, fleuch,mein Hoffen macht den Kummer bleich.O was verspricht mir doch der Himmel!Ein Etwas, dem kein Balsam gleichet,drum weichet!Was soll das Angstgetümmel?Die Hoffnung schläft, sie ist nicht todtund führt mich noch ins Lebens-Reich.Da capo9. Recitativo (Alto)Nur fasse dich, o Seele, recht!lebt deine Hoffnung durch den Glauben,so ist sie würcklich ächt,so mag das Unglück schnauben,die Kranckheit, Krafft und Wachsthum rauben,die Glieder voller Pein,dem Hertzen bange seyn.Genug, wenn nur dein Hertz an Jesu klebt;der machet kranck, gesund;der tödtet und belebt.10. ChoralIch bin durch der Hoffnung Bandzu genau mit ihm verbunden.Meine starcke Glaubens Handwird in ihm gelegt befunden.Daß mich auch kein Todtes-Bannewig von ihm trennen kan. |
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| Reference | Ms. Ff. Mus. 1034 - Am 24 post Trinit. / [Georg Philipp Telemann]. [Frankfurt am Main], [vor 1758]. Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, UB Frankfurt am Main: Ms. Ff. Mus. 1034, https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:2-373966 / Public Domain Mark 1.0 |
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