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[TEI]
Der Text ist der Partitur entnommen
TVWV 1:0840
1. DictumIch halte aber dafür, daß dieser Zeit Leyden nicht werth sey der Herrlichkeit, die an uns soll offenbahret werden. Denn was sichtbar ist, das ist zeitlich, was aber unsichtbar ist, das ist ewig. 2. Recitativo (Alto)Gewiß die Zeiten sind schon angegangen, da man gedenckt, man habe Gott daran den größten Dienst gethan, wenn man die Seinen kränckt, verfolget, hasset, drückt und nur vergällte Blicke auf sie schickt. Jedoch, wie irrt die Welt wenn sie in diesem Thun sich Gott gefällig hält! Es müssens zwar die Christen leyden, daß man sie plagt, der Heyland hat es ihnen ja zuvor gesagt, daßThränen sollen stehn auf ihren Wangen; wie aber wird es ihren Feinden gehn? Gewiß, Gott wird sie fällen und vor Gerichte stellen, da wird er sie mit Schmach und Schande kleiden, wenn jene, auf des Lebens kurtze Pein, mit unaussprechlich großen Freuden mit Ehr und Ruhm gekrönet werden seyn. 3. Aria (Basso)So will ich mich zufrieden geben, bey allem Kummer böser Zeit. Der alte Gott ist noch am Leben, Der Hülff und Rettung zugesagt, und der wird, wenn mich Unfall plagt, mit seiner Gnade um mich schweben und schencket mir Zufriedenheit. Da capo 4. Recitativo (Tenore)Der Trost bey allen Plagen, die wir auf Erden müssen tragen, ist, daß der Satan und die Welt doch durch dieselben nicht den vorgesetzten Zweck erhält. Sie meynen Christi Häufflein auszurotten, doch, der im Himmel sitzt, wird ihrer spotten; vergebens wachen sie zu unsrer Pein, denn Jesus will das Sonnen-Licht, das Schild, der Schutzherr seiner Kirchen seyn, und alles, was die Feinde vorgenommen, das wird auf ihren Kopf dereinsten kommen. 5. Aria (Alto)Herr, die Kinder deiner Knechte werden bleiben und bestehn. Ewig leben, ewig grünen, die dich ehren, die dir dienen, ihren Fall wird niemand sehn. Da capo 6. Recitativo (Basso)Ihr Führer, Gott der Heilge Geist, den ihnen Jesus hat geschenckt, als er sich wiederum zu dem gewandt, der ihn gesandt, der senckt bey allem, was sie kränckt, Trost gnug in ihre Seele, und leget, daß die Last erleydlichsey, Krafft, Muth und Leben bey; Ja, er ist, der sie in der Kummer-Höle der Erden mit vergnügter Hoffnung speist! 7. Aria (Canto)Nichts raubt mir das Hertze, nichts raubt mir den Muth. So lang ich muß wallen läßt Gott mich nicht fallen, er reicht mir die Hände und schenckt mir am Ende das herrlichste Guth. Da capo 8. ChoralDu heilige Brunst, süßer Trost! Nun hilff uns frölich und getrost in deinem Dienst beständig bleiben, die Trübsal uns nicht abtreiben! O Herr, durch dein Kraft uns bereit, und stärck des Fleisches Blödigkeit, daß wir hie ritterlich ringen, durch Tod und Leben zu dir dringen! Alleluja! |
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| Reference | Ms. Ff. Mus. 1155 - Dom: Exaudi / Telemann. [Frankfurt am Main], [zwischen 1721 und 1729]. Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, UB Frankfurt am Main: Ms. Ff. Mus. 1155 https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:2-240606 / Public Domain Mark 1.0 |
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