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Kreuznach, 1137, October S. Vgl, 2<J. I, Bl. 63.
Of den egenanten dinstag hant die schelfene von Cr. auch diesen zeddel gebracht'):
Dis ist soliche anspräche, die Wigel von unser herrcn wegen an Buren gelacht hait, darumb man sich gen I. berufen hait. — — 2 ). Und also sprechen ich Buren zu von unser herren wegen, korz darnach nach den gebotden hait er die gebode uberfarn und gebrochen, und meinen, er sulle unsern hern darumb verfallen sin. Und als Buer meint, er habe einen frevel verbrochen, des si er gehorsam, da meint Wigel von unser herren wegen, er sulle hoher und verrer verbrochen hain dann einen siechten frevel nach ergangen Sachen und gebotden, als Wigel vor gerort habe; wie hoe und nieder, daz stelle er zu rechte. — ■— Da hait Buer gekant, der drosses habe die rede gesagt, aber er habe ine nit nemliche in den reden genant, so habe er auch uf die zit mit nimant da gezweit, darumb hoffe er, solich gebott sulle ine nit hindern und waz man ine darüber anlange si er unschuldig, dann er si nach mitdage komen und habe siner guten frunde einen in noden sehen stan, den habe er entretten und hoff, daz er damit keinen frieden gebrochen habe anders dan einen siechten frevel nach wisung der stede friheit, solichen obgenanten frevel er auch den amptluden, diewile sie ime sin gut verbotten haben, erleibet habe daran zu grifen als umb den frevel.
Nota 8 ). Als der nachgeschriben zeddel gelesen was, da worden die schefFene von Cr. gefraget: wanne sie zu gerichte sitzen, ob dann ein schulteiss über einen drossessen zu gebieden habe oder ein drossesse über einen schulteissen von der herren wegen, und waz iglicher zu gebieden habe, oder ob auch ir einr ane den andern an gerichte besonder zu gebieden oder zu herleuben habe? Darzu haut sie ge- antwert: Sie sollen keinen amptmann han dann einen schulteissen, der si ir uberste amptmanne und habe allein zu gebieden und zu erleuben; aber gebreste eim drossessen etwaz, daz mochte er eim schulteissen rügen, der sal in dann mit rechte forbas entscheiden. Und da worden sie gewiset: Diewil der schulteiss nit bekennet, daz Buer geinwertig gewest si, do er den friedden gebotden habe, sweret dann Buer einen eid, als recht ist, daz er daz gebot des friedden von dem schulteiss nit gehört habe, so ist er den herren nit hoer verbrochen dann einen siechten frevel; aber tede Buer des eids nit,
1) oben am Bande des Blattes: i zeddula.
2) die aus Nr. 29 zu entnehmende Darstellung des Tatbestandes und der grössere Teil der Erwiderung des Beklagten sind weggelassen.
3) das Urteil steht Bl. 62' mit der Randnotiz: Sententia subscripte zeddule. Bl. 64', wird darauf verwiesen: Darof sint sie mid orteil gewiset ut continetur in tercio folio precedenti.