Vnügabesrell« un» Av,nrcno»l.ahmcr Nemrrfnosic & (Ihc. Rrvattto« tut» WcMjoffßlicßc: Parlserstratz« 4 (gort Mosel). L_ ■ ‘ ■■ L--.1.JJL. ■ -. ' I ' 'Jiv. 10. Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonid- und Fricriagc m de' imrnijjcltlidjc; ^CuiftriiW. Nciiage „SouiuußeüUU" BezngSsrciS vierteljährlich (im Burnus zahlbar, in. Gebiete der dcistschen Posiuenvalttinst Mark 2.80, mit dem Beiblatt „Meher hnmviistische Blätter" Mark 8.40. — Fürs Ausland Mark 7.60 bezw. 8.10. Aiclz, Tiensla^ den l:>. Innnar UN 4 tauen brachte, sind die Flüsie Uber tic User getreten. Ein Das Neueste vom Tage. In der Zweite» Kammer beginnen hcuie die Interpelta« 4l»urn UUvr die 3 a ü e t n t c 31 o 1 1 o bi m n i ff <• Das noltr dem Protektorat des Kronprinzen stehende ständige Hochwafsertomitec i|l wieder zusaminengetreten und Hst für dir durch die Katastrophe schwer geschädigten Mit- «irger eine Hilfsaktion «ingeleitet. »ln der Spitze steht Minister de» Inner». Eine schnelle und kräftige Unter, sttitzang wird erbeten. De» Ausruf des Komitee» folgt. Das Vureau deslndct sich in Berlin, Alsenstr. Nr. 14. Di« im Haager Friedenspatast abgrhaltrnen Besprejhungrn Haben zur Gründung einer Akademie siir internationale» Reckt -esiihlt. Im Ministerrat unter dem Lorsig de» Präsidenten Poin- tat(- wurde der Direktor siir politische und Handctvongelegen- heiten im Ministerium de» Ärutzcrn, Paleolague. zum Botschafter iu Petersburg ernannt. Pol.ologur wird der Nachfolger Deteasic». der auf seinen Wunsch endgüttig nach Frankreich zurilcklehrt. Drmargrri« ist an Stell« Pa. kl-otogues zum Dircttoe siir politische Angelegenheiten im Mi- »ijlerium de» Aeuhern ernannt worden. Der griechische Ministrrprasivent Penise loo ist gestern Nachmittag in Pari» eiugetrirssen. In Toulon sind etwa fiö Marinesokdatrn seil vorige» Do», »eeotag in einet Kaserne isoliert, weil sich fcfi ihnen Anzeichen einer ecrebra-fpinalen stirhirnhautentsilndung dcmcrttiar ge¬ wacht habrn. Die Behörden haben alle erforüerUckrn Vor« stchtsmahnahmeu getroffen. Lin Todesfall ist nicht zu ver» Zeichnen. Der d « u t s ch - s it d w e st a s r i k a n i s ch e Landwirt» fchaftsrat ist zu einer einmaligen Tagung aus de» 2. März »ach Windhuk einbervsen worden. Nach einem Telegramm au» Lima ist Callas von einer Flutwelle nntrr Wasser gesetzt worden. Ilm Mitternacht wurde ein Erdbeben verspürt. Menschenleben sind nicht zu beklagen. In einem Erlast erklärte der Präsident Puanschikai, die Auslösung de» Parlament» erfolgte deshalb, weil e» un¬ möglich sei, seine Leschluhsähi gleit zu erreichen. Ein zweiter Erlast weist di« Notwendigkeit nach, die da» Parla» «ent und die Wahlen belressenden Gesetz« umzuarbriten. Di« Wiedereiuberufung deo Parlament» nach der Abänderung birsrr Gesetze wird feierlich versprochen, Gleichzeitig wird der verwaltungsrat beauftragt, da, Ergebnis feiner Erwägungen ibrr die Orgauifation einer Kommisiiou zur Abänderung der versassung oorzalegen. Aus Tokio wird gemeldet: Aus der Insel 8 a k u r a s ch i m lst ein starker vulkanischer Ausbruch erfolgt. Die Stadt Kagokchima nnd die umliegendrn Dörfer brennen. L>eii 1 >rlies Ncich. Die Uebrrfchwemmunge« an der Ostfee. V Köslin. 12. Jan. Der Statthalter von Pom. «ern, Prinz Eitel Friedrich, wird um 1 Uhr -ü Min. mit dem D-Zug« von Berlin hier etntreffen. Er wird sich in De- ßieilung de» Landrots von Etsenhart-Noibe mit der elcktrifchen Bahn nach Grotzmöilen und von dort mittels Lvagen nach bm Tief begeben. Von Köslin sind bst Mann des Infanterie-Reg!- «cnts Nr. bt nach Nest gefahren, um an der Verbreiterung der ziemlich eng gewordenen Tiefe zu arbeiten. — Regirrnngspräsi. bent Drews-Köslin und Geh. Baurat Wilhelms haben sich nach Rügenwalbc begeben, um von von Tamkerort zu erreichen. Die Damteiortcr Einwohner destnden sich noch immer in einem Hause auf der Düne: ea geht ihnen seht verhältnismässig gut. Eine unmittelbare Gefahr liegt augenblicklich nicht mehr vor. \V Köslin, 12. Jan. Prinz Eitel Friedrich traf im Automobil in Eorenbohm ein iircb besichtigte dorr die Derwü- Hungen. Die Hauser der unteren Teile des Dorfes sind voll¬ ständig vereist', zwei Gehöfte sind dem Einst»') nahe. Bo» bei¬ den Häuser» sind bereits grotze Teile abgebröckelt. Die Stronü- descstlgungen sind leilwrise verwüstet. Von dort fuhr der Prinz 17 (Nachdruck verboten.) „KeXerrgosib". Roman von H. C o u r r h s - M a h l c r. ..Achten Eie nicht auf niich," fkrt er heiser und dann, wie unfähig. sich länger z» bezwingen, sank er vor ihr in die Kuic« uni) crgriss ihre Hände. Zu ihr anfsehend fuhr er fort wie zu einem Heiligenbild: ..Und doch — ich kann nicht anders einmal inust ich cs oussprcchen, einnial Ihnen sagen, wie hcist und unendlich ich Sie llede. Es vermag Sie ja nicht zu beleidigen, teuerste Kom¬ tesse, ich weist, dast meine Liebe hofsnungslo» ist. rltsie dürste der arme Herbert Sonsfeld feine Hände begehrend nach der Herrin non öiavenau ausstrecken. Morgen werde ich iu die Verbannung gehen, aber erst musste ich Ihnen sagen, wir selig und uiiiclig Sie mich gemacht. Gleich dein, erste» Blick in Ihr holde» Gesicht wustle ich, dast Sie mein Schicksal sein würden, vom erste» Blick an habe ich Eie geliebt mit aller Inbrunst meine» Herzens! Ich begehrte nichts, als In Ihrer J?ä7,f bleibe«. Sie sehen, mit Ihnen sprechen zu' dürfen. Aber hclste Wünsche erwachten in meiner Brust. Wünsche, die sich nie crsilllc» könne». Und deshalb must ich fort. Zürnen Sie mir nicht — ich bete Sie an wie eine Heilige — Cie werden dem Unglücklichen verzeihen." Er sprang auf und küsste ihr noch einmal die Hand. Mit unterdrückter Leidenschaft halle er gesprochen und sie dabei angesehen, dast cs wie ein Echancr über ihren Körper lief. Inniges Mitleid erfüllte ihre Seele, Tränen rannen aus Ihren angstvolle» Äugen. Er hob die Hand gegen Sie. ..Heisten Dank für diese Träne», teure Kvmtclle, sie werden meine» Schmerz lindern! Und nun «»stallen Sie mich, bitte — ich will mich ans mein Zimmer zurückziehen, da ich erst morgen abrcifcn kann. Ich werde Ihnen morgen nur im Bei- sein von anderen Lebewohl sagen dürfen. Noch rinmal — zürnen Sie dem Unglücklichen nicht — und olles Glück der Welt werde Ihne» zuteil" Er verbeugte sich vor der reglosen Gestalt und wandie sich mit schmerzvollem Blick zum Gehen. Eye sie etwa» erwidern konnte, war er verschwunden. Jutta sah ihm erschüttert nach. Der arme, arme Mensch! Wie er sie liebte, wie unglücklich er ousgesehenl Welch ein Schmerz musste ihn durchtoben! Und wie edel und viünnlich er in seiner stillen Ents-iquirg erschien! Weil sie eine reiche Erbin, fii';’;: ,-r nick! um sie zu werl>: i. Ach -- da» wäre lein Hindernis grracse», hätte sie „scht doli 1‘icrlai'. Raufen gehört! Aber gerade weil sie selbst liebte, suhtle sie seinen Schmerz ln tiessicr Seel« nach. Jutta sank in einen Sessil und prestte die nach Deep. Bei Nest begegnete ihm eine Hilsskolonnc des Iiksanterle-Negiments Nr. .11, von deren Führer er sich über die Arbeiten am Ties berichten liest. Der Führer teilte mit, dast cs »ach süiisKhnstiindiger Arbeit gelungen sei, das Ties sreizu- machrn. Prinz Eitel Friedrich besichtigte eingehend die Vlrl-cl len am Tics und fuhr den Iamundrrsee entlang nach Grotz- möllrn. Sodann fuhr der Prinz zurück nach Köslin, wo er um k» Uhr aulangte. Die Ortschaft«», die der Prinz passierte, waren sänitlich geflaggt. Er wurde überall von der Bevölkerung freu¬ dig begriistt. Der See ist ziemlich ruhig zurückgetrelen. Das Wasser des Iamunder Sees füllt ständig, die Einwohner befin¬ den sich wohl. Aufruf. XV Berlin, 12. Jan. Das Ständig« Komitee für die durch Hochwasser betroffenen Hilfsbedürftigen vervftcntlicht folgen¬ den Aufru: Weile Gebiete unseres Vaterlandes sind durch Sturmfluten schwer beirossen. An dem grössten Teile der Ost- seeküste Prenstens ist durch Bruch der Dünen, Deiche und sonstigen Schntzanlagen eine graste Anzahl von Ortschaften unter Wasser gesesir worden. An Haus, Land und Pleh sind schwere Schädigungen verursacht worden. Hilfe, und zwar bal¬ dige und ausgiebige Hiti« tut dringend not, um viele unschul¬ dig ins Unglück geraten« Nlttbllrger vor Not und wirtschaji' ilchem Dersalt tu bewahren. Neben bet vom Staate und den beteiligten Koinmunalnerbändeii z« erwartenden Hilse ist ein kraftvolles Eingreifen der freien Liebestotigteil dringend er¬ forderlich. Unser ^'0lt. da» schon bei so mancher Roriagc - seine Hilssberellschasl und Opsenotlligkeit gezeigt hat. wird ! mit warmem Herzen und offener Hand a»ch für diese unsere I notleidenden Brüder rintrete». Wir bitten demgemäß alle hilssbrreitc» Fronen und Männer des Vaterlandes überall j Sammlungen zu veranstalten. Alle Spenden, auch die Nein- s sten. sind enlwcdkk durch Aerniittlung der zu errichtenden Pro- • vinzialkomitees oder direkt hierher abzufübren. liebet dir ein- ( gehenden Gaben wird dcinnächst öfsentlich auitticrl. Das s Bureau des Komitees brsindel sich in Berlin Mö. 40, Allen- straste )». Die ,'jahistellen werden «och bekannt geaebrn. Der Protektor: Wilhelm, Kronprinz de» Deutschen Reiches und von Prenste». Das Präsidium: v. Dallwitz, Minister des Innern, o. Kröcher, Älsirtl. Geh. Rat, Frhr. v. Epitzemberq, Kabinettsrai, Kammerberr vom Dienst der Kaiserin und Kö- nigin, Emil Celberg. Kommerzienrat. Schneider, Geh. Ober- regiernngsrak nnd Vortragender Rat im Ministerium de» Innern, Mitglied der Ständigen Ifommi^ion. v. Koch, Koni« merzienrat, Direktor der Deutschen Bank, Schatzmeister. Das Sckneewrlter. \V Waldshut, 12. Jan. Auf die ausgiebigen NsgenjSlle vom Freitag und Samstag ist heule starker E-chnrrfatl «ingetreten. Der Rhein ist stark gestiegen nnd droht über feine lljcr zu treten. W Königstein i. T., 12. Jan. 11 Uhr vorm. Das Feld- bcrgobservatorium meldet: Seit zwei Stunden herrscht S ch n e «f a l l bet 10 Grad. W Marburg a. L.. 12. Jan. Die Hochwassergefahr für das Lahntal ist zur Zeit geschwunden. Es ist ffrostweilcr nnd Cchrcefall eingctreien. Auch ans Wetzlar wird Schneefall gemeldet. — Karlsruhe. 12. Jan. Heute Rächt, ln der das Iheimo- metrr fast acht Grad Kälte zeigte, wurde ein Dragoner der 11. Eskadron des diesigen Lkibdragoner-Negimento namens Jungt» der städtischen Anlage an der Etlinger Slraste in völ¬ lig erstarrtkiil Zustande aus^esunden Der Mann wurde aus dir Polizeiwache und von dort ins Garnlfonlazareti geschafft, wo er heute mittag 12 Uhr noch bcwusttlo» darniederlirgt. W Karlsruhe i. B., 12. Jan. Hier herrscht, nachdem seit gestern der Schnceall nachgelassen hot. klares Frosi- Wetter. W I»nn, 12. Jan. Infolge starken S ch n e e f a l l e s konn¬ ten am gestrigen Sonntag und auch heut« aus der Strecke Isny-Kempten keine Zuge verkehren. Der Sonntag Bor- »»Ittagszug blieb auf offener Strecke stecke». Po» Kempten ist rin Hilsszug mit ÜO Arbeitern abgegangen: gleichwohl ist es bis heute Abend noch nicht gelungen, den Zug freizumachen. -'Konstanz. 12. Jan I»solge neuer grast,>r Cchneefälie und daraus folgenden izöhns, der di« Schneemasfen zum Aus- Hände vor die Augen. Cie mutzt« ihn gehe» lasten — mit der ÜHunb« im Herzen, die sie ihm ahn« LLissen und Wollen ge¬ schlagen. Eine Schuld traf sic nicht, denn nie hatte sie anders als freundlich mit ihm verkehrt, wie cs ihr als Gastgeberin zukam. Rur dadurch, dast sie ihn eingeladen, war sie ihn, zum Verhängnis geworden. Cie seufzt« tief aus und blickt« ganz verzagt und traurig vor sich hin. Da trat Iran von Sterneck ein. Scheinbar erstaunt sah sie sich um. „Sie sind allein, liebe« Kind'? Wo ist mein Resse geblieben'? Und so traurig? Was ist geschehen?" Jutta stand aus und schlang imvnlsio, Schutz vor sich selbst suchend, ihre Arm« um Frau von Sterneck. „Ach lieb«, teure firnu von Sterneck, ich bin untröstlich, ganz uutzer mir. Ihnen, di« Ich so liebe, mutz ich widrr meinen Willen Schinerz verursach««!" «rau von Sterneck schien betroffen. ,.4l?a» ist den» nur geschehen, liebe Iirlta'?" «Ach — ich wcitz nicht, ob Ich es sogen fall. Ihr Refse will fort — Niorgcn schon — und er ist unglücklich — durch niich" «Iran von Sterneck legte wir ln tiefster Seele erschreckt den Arm »tu sie. „So hat er sich doch verraten — der Unselige," entfuhr es ihr scheinbar wider Willen. Jutta sah sie ängstlich an. «Cie mutzten, was ihn bewegte'?" sifrau von Sterneck nickt« wehmütig. „Ja. Kind, ich sah es wachsen mit unruhigem Herzen. Ich kenne doch meinen Herbert. Er ist eine sa lies angelegte Natur und hot sich nie in sogenannte Liebeleien ringelastcn. Nun mutz sein Herz eine so hossniingslofe Neigung faTjenJ Er wird schwer damit fertig werden. Aber Sie trifft keine Schuld, mein liebes Kind, be- ruhigen Sic sich! Denken Sie nicht mehr doranl Wir mästen ihn ziehen losten, den armen Schelm. Ich hoffte, er würde gehen, ohne von feiner Liebe zu sprechen. Aber sie war [tarier als sein Wille. Verzeihen Sie ihm!" Sic schüttelte den Kopf. Verzeihe,Da» mich ein Mann von genzcr Seele liebt? Da» fordert doch keine Verzeihung! Mir tut das Herz weh aus Mitleid niit ihm." Frau von Sterneck zog sie in eine Fenster¬ nische und feiste sich ihr gegenüber aus die Dank. „Nun, denken Sie nicht mehr daran, liebes Kind. Er mutz sich eben damit abftndcn, und damit Eie abgelenkt werden, will ich Ihnen weiter von I!>rci Mutter erzählen. Ich war durch die Erinnerung an alte Zeiten aus dem seelischen Gleich¬ gewicht gckommcn und tonnte gestern nicht von Ihrer Aiutlcr sprechen." Vcrgesten war im diesem Augenblick Sonsfeld. Motorlastenjchiff, bas auf der Dorribnuer Aach »ivniuTf war, wurde lee-geiigen und sühicrios ohne Signaltlchier in de» Bodrnfee getrieben. Die Feuerwehr sowie Äiilitär leisten hitsr. VV Innsbruck. 12. Jan. Lawinen haben den Tunnel auf der Strecke Schruus-St. Gallenkirche« verschüttet. Die Leitungen iu Liontosen sind zcrstörr, sodatz der gesamte Tcie- phou- und Telegraphenverkehr auf mindestens acht Tage unter- brachen ist. Infolge des SchneesnUes haben sich eine Reibe von Unfällen ereignet. Graf M telzyns l t hat feine Äa »dais « I ede»- legnng mit folgendem Schreiben an den 'Vorsitzenden der volnlfchen Reichstagsfraltion, Fürsten Radziwill, begrün¬ det: „Euer Durchlaucht bitte ich ergebenst, der Fratiion gütigst Mitteilen zn wollen, datz ich mit Schreiben an den Herrn Rcichstagspräsidentcn mein Mandat niedergclegt liabe. Durch einen furchrbnren, mein.' Kräfte übeisteigenden Echickf-'.lsschiag physisch nnd m o r a l i s ch gebräche n. k-äuile tch ferner, hin die Pstichteii einev Abgeordneten weder gervisjenhaft noch energisch erfüllen." Die „Franks. Ztg." dcm ent irrt die Ntcldnng der mil. ool. Korrejpondenz. Die Pe'muntnvg von einer Ver¬ letzung der. Deneschenge^etmitisfca ln Verbii düng mit ihren Nerbs'ei'iü.i.'unge» sei rrlogen Leipzio. l>. Januar. Gestern ist der Ceniorches der Firma F. ?(. 'Pri-iüiauo, der frühere Parlamentarier Heinrich Eduard Brcckbans, im Aller von .si Igb'cn (itit-Vun. '.Cfc»*r cf» ■10 Iabrc hatte er an der Seite seine' 'Paters nnd dann sei! des¬ sen Tode mit hinein Bruder Heinrich Rndois die hohe Stellung des 26el>h<u>siinternchmens zu wahren gewuin. SWirn, 11. Iiiunnl. P->: milc-em Pri'.'aik-.nlrst'-m'oenleit lomic von sonst gut unteirick leier Seite wird beiiatigt, datz die Drc i bn n dnrn ch re den Lorsch lag Sir Edward über die I,iseNrage demnächst znltinnneud bcantmariel werden. Da gematz dem 'nschlag von den nord.igäischen Inseln nur Imbro» und T».ncdoo der Türkei Zngcdacht sind, würden nutzer Ehios und Mviiic»« auch Lemne^ und Samo» türatt sowie Castellorizo Griechenland Zufällen. Aus den Tiiitf* tig griechiiihen Inseln soll für den Schutz der iiiohamedantschen Mlnoritälen sowie lur eine gewisse Neriralilat durch ein Ver¬ bot tniiitürifchrr Desestigunge» vorgesorgt werden Rach der Crkellung ihrer Antwort ln London würden die Grntzmcichte dem Athener Kubin.'tt die Bcschlüste über die Zntcilvng der Inseln gleichzeitig mit dem Termin für die Nänninng Süd- alboliirVis nii,teile». W Budapest, 12. Jan. Der Neiwstagsobgeordnetc K of- suth ist bedenklich erlrankt. Die Aerzte befürchten das Schlimmste. Der Abgeordnete Hetz sich mit bet Gräfin L e» n y o o f z k y, mit der er sich kürzlich verlobt hat, trauen. Kmlktt'l'krir, Ein Besuch PoinearL» l» der deutschen Dolschasr. Eine Pariser Depesche dev tzirschdureans nirld-t, Prägdent Poincartz werde am 20. Januar der drulfchen Botschaft einen ossiziettri. Besuch oniätzlich einer Kaiscrge- burtvtagsvorseicr abstatten. Es würde dies das erste Mal sein, datz der Präsident der sranzi-silchen Republik die Räume der deutsche» Dotschast lictritt. Man wird sich erinnern, datz der jetzige deutschen Kaiser schon wiederholt al» Gast tn der Berliner sranzösischen Dotschast geweilt nnd sich dort ganz ausgezeichnet unterhalten bat, \K- Paris. 12. Jan.. Nach der Prüfung durch den Krtegs- mlnister ergebe» sich als hrte Ausgaben für die Durch¬ führung des D r e i l a h r s g >' f c tz ea und der Derbesirrung de, Bewafsnnng an nickt wiedcrkctzrendcn Atirgabcu !-'>:> Millionen Francs, vornehmlich für Len Vau von Kasernen 1100 Millionen Francs für die Verbesserung der Vewassuung. Das übrige Pcojelt. das 1200 Millionen Fr. vorsietzt, sol: in sieben Jahren durchgrsührt werden: davon sollen MJO i’iilliur.en durch beson¬ dere Hilfsquellen, der Rest im Wege dc» norivale» Budgets gedeckt werden. ..Aber jetzt sagen Eie mir alles'?" „Ja, hier sind wir ungestört. Ich halte Ihnen erzählt, datz Ihre arme Mutter sich vcrzweisliiiigsvolt nach dem Tode sehnte. Üljenn man alle» verloren hat, was das Leben liebt machte, tritt die Versuchung an den Menschen heran, diese» verlorene Leben von sich zu werfe». Auch Gräfin Gwcndeline war bereit, in den Tod zu gehen." Intra zuckte zusammen und blickte bang der Evreckersn tn das Gesicht. „Ruhig, Kind ruhig! Gott kietz das Schreckliche nickt zu. Ein edler Rlan». der Gwendollne sehr liebte und diese Liebe bisher streng tn sich verschlossen halte, liest die lln- glücklichc, un die er unbeirrt glaubte, nicht au» den Augen. Er ritz sie zurück van dem Sprung in dos dunkle Nichts. Wie ein treuer Bruder siir sie sorgend, brachte er sie zu feiner Schwester. In deren Familie fand sie kiebrvsllr Ausnahme und wurde langsam dein Leben ziiriickgcgebcn. Sie vertrug sich schlirtzlich mit dem Dasein und nur eins quälte sie unuushorlich: die Sehnsucht noch Ihrem 5lindr. nach ihrer sützrn tlclnen Jutta dlach Jahren heiratete sic ans Dankbarkeit khrcn edlen Retter, der sie mit zarter Sorge umgab. Auf ihr« Bitte zog er Erkundigungen nach dem Kinde ein nnd brachte in Er- fahrung, datz es nach dcm Tode feines Vaters von dcm alten Grasen Ravcnau in eine Pension verbannt worden sei. Sie wutztc ja. datz Graf Rudolf das Kind Hatzte, wie er die MuK tcr gebäht. Sie reifte nach Genf, um ihr Kind zu sehen. Aber Grqf Raoenau hatte dafür gesorgt, datz dir ungliicktichc Mutter nicht zu ihrem Kinde gelang«» konnte. Stundenlang stand sic oft in der Nahe der Pension, aber das Kind wurde scharf bewacht. Vergeben» versuchte sie alles. Sic sah ihr Kind nicht nnd retsle schlirtzlich unter heitzcn Schmerzen nach Paris zurück, wo sie mit ihrem zweiten Gatten lebte. Rach Jahre» starb dieser und nun sorschle sie abcrniats etsrig nach ibrem Kinde. Cie orsuhr, dast Gras Ravcnau seine Enkelin endlich heimgerusen hatte." Jutta sprang aus. Mit bleichem Gesicht und krampfhaft zllfammcngcprehten Händen stand sie vor Fra» von Sterneck. „Meine Mutter lebte noch, als ich nach Ravencou zurück- kehrte'.'" rief sie wie nutzer sich. ..Ja — sic lebte nock." Jutta umklammerte Frau von Sterneck ungestüm. „O mein Gott — eine Hoffnung erwacht in wir — eine Hoffnung, die mir fast die Sinne schwinde» lässt. Wehe Mutter — lebt sic noch? Sprechen Sie. oh sprechen Sie — lebt meine Rkullcr noch'?" Frau von Sterneck zitterte unter diesem Ausbruch des EmpsindenL j tue rintAdie Prunkst-' ?t Pst ! | Rctlamrn: t!« Prtttzril« m lojtlndte 30 V-s„. —Mj.n» XXXXIV. W> 1 . V*> Paris, 12. Jon MiiiisK-iukäsidc-u! V >' I! ijrt« <, fyrf heute dem Mittisterplüsidrute» Itt.v dem Fii'.an.» uinisier Vie.juchs abgesiatlcl. \y Pan», 12. Jan. Dir Finainmluiiler den.cntlert m'uer» lich die augcbticki'ii Eutbülluugen des ..F-.paro" von Heist, früh und die Angabe des Blattes über nt« von dem D-ieltor des Kreditinstituts angebotrii- FinanzhUf.-. Jinürii. Rom, i2. Jan. Zu der von ünrm oster reicht,'cher Blatte vervsscntlichtcn Nachricht, datz man in englisuieu dtpto« matlschcn Kreisen die sofortige Rämung der Aegäijchen Iuseiu seitens Italiens wünsche, schreibt die „Tribun.r", dag ein soichcr Vorschlag der traditionellen Freundschaft zwighrn Ila'.ien »vd England widerspreche, und dast Iralicu, niit-'rstützi von fc-iucn Rundcsgenofseu. einem solchen Vorschläge, iails er «»>>-g«fprw chcn würde, ein uiierschüttecliches „Rein" cui.'.egcii'rl'c» wiird»» Dank der Ctuigkeit de» Dreibundes in dieser Frage cutbehrtev dke sranzösischen Nachrlchtcn, die von einer tlustimmipKtt Un Dreibünde zu berichten n-ustirn, jeder Grnnolagr. Lürlret. Koustontinopel. 11. Januar. Kri.gümiüiner i,; * f P a s ch n ertlärt'' im „Tnnin" ln einer Recktienigimg Zur st»- stonieruug zahlreicher Offiziere, gegenwärtig ged. is i-\ !>.-« Türkei zwei Eadres. eine für die Friedens- und ciu.' für dtt Kriegszeit. Die ho'vren ckffrzrere m'.« : ;cn la Fr-.^nsz. Stellungen ein. ioei>ste sie in Kriegs',eilen uuderen Oijrc überiaisen mi-isteu. Eine Verjüngung der Eadrcs sei nB^.u- dig. uni dein Dualismus ein Ende zu machen. Für die Osti- ziere, welche die Schutt' vor 40 Jahren, ru einer Zeit derltefp:». da man sich noch wenig mit der Krieg'-!»»!! bisatztc, die de» moderneit Fortschritten nickt pcsolgi sind und insoige tütt-'. Alters ,ede Initiative verloren haben, sei die Zeit d»r R.h'. gekommen. Der Minister erklärte, die Türke! brancke '»t Frieden nur einen Esseltivstoud >'ou frf«( Ma„„ Das P-'->' get des lirlegou.inlsieriuins werde demnach die Sum>u< > »>„ sechs Rkilliouen nicht übersteigen, gegen 10t „Millionen tm laufenden Jahre. \V Konstantinopcl, 11. Januar. Da der türkische Boifchgsiv« in Berlin, Mahmut Al ui rar Basch», lich geweigert M, seinen Posten uls Infi'ctleur der ! 1 . Arn'eeins-'etlion an,g>trc trrr, ist er in den Ruhestand versetzt worden Der Kamniandani de» 2. Korps, General Izzet, ist zmn Iiisvekleur der !i. Armee« lnspektion ernannt worden. An seine Stelle tritt Geurrat Has¬ san Riza Pascha. IV Konstautiuopet, 12. Jan. Wert, sicheren Inivimati.>a:ck oiifl Pfortelreisen hat das Ministerium des Anitzeren niemals daran gedacht, den türkischen Botsckosler tn Berlin abzubervsiiN. Unstimmigkeiten. >V Konstanttnopek, 11. Januar Die > ü r k i s ch's e r >«l scheu F r i e d « us v e r h a u d 1,, n g e n weiden tn diplama- tischcn Kreisen al» abgebrochen delrochtel. Die Delegtci- len sind seit drei Wochen nicht zu Bcrlmndlnngen zusammeirge' trete». Von jerbi'cher Seite wird ertlärt, datz dies« ttntu- brechung veranlasst worden fei durch neue Forderungen der Türkei in Fragen, die schon dreimal besprochen und nnnenom« uien worden seien. So seien die Fragen der Noiionalität, der 3Üatt>fs und der muselmauifchen Gemeinden »och strittig. SV. serbische Regierung sei ent'ckloflen. diele Fragen auf dc:r> IJUort*’ der Gesetzgebung zu lösen, ohne in dem Fiicdcnvvcrtrog «ine Verpslicktung der Türkei gegenüber zu übernehme« Die Inscisrage. \V Kvnftautinopcl. 11. Januar. Wie verlautet, bat vt: Pforte an ihre Vertreter im Ausland-.- ein Eirkular neiickret. iu trem sie au ihre Vorbehalte -rinuert. al» sie das Schrcksai der Inseln den Grotzmackte» anvertraure. und bervori-edt, datz dtt Zumersung von Ehios und Mmilcue an Griechenland die ost- aimlotischen Rejormen beeiustu-ieu und die Ruhe aus dem ana- tolkfchen Kontinent und den Handel in Suinrna schädigen IL'iim. Die Pforte lehne die Vcraiitworttiiig siir die Folge» ab. falls die Mächte Cntfcheldungen treffen würdeu. die den Intere'Vu der lilucl zuwiderkieseu. nrrTin—***^rrTram F JI -■*»"... .. > — ..Ja, Jutta - sie lebt nock." Jutta brach aujschlucb.'.end in die Kni-:. „Mutterl Meine Mutter! Meine arme, süsie Rlutierl" - Fru» von Sterneck war totenbleich gi-w.-rden. Sic k-eugk« sich zu der Fasinngslese» herab. „kleine liebe, klein« Jutta!" Dies« sprang aus. „Wo ist sie wo ist meine Mutter? vtebe. Teure, spie- chcu Sic schnell, datz ich zu ihr eiten kann." ries sic. leisen- schaftlich Frau oo» Sternecks '.'lagen umfasiend. Diese tüsstr die Stirn des jungen kkstridchcns. „Du brauchst nicht weit zu suchen, mein geliebtes Kind - ich bin deine Mutter." Jutta slarrt« st« au. „Met»« Mutter hott« goldenes Haut," sagte sie tonlos. Fra» von Sterneck nickte wehmütig und begann ihre Flechten zu lose». ..Goldenes Haar von besonders ausjälliger Farbe — ja mem Kind. Ick färbte ca. um z» Dir gelangen zu können, denn Dein Grosputter hat Dich mit Wsiichtcm umstellt, die mich von Dir senrhaUen sollten - - täcisiicke Menschen, die sich dazu hcrgaben, eine iWuttec von Ihrem Kinde zu trenne«. Ich täuschte ihre Wachsancketl. Schau her. mein geliebtes Kind - hier, unter meinem übrigen Haar versteckt, habe ich eine Strähne meines Haares in feiner »rjprlingttchen Farbe gelassen — um mich vor meinem heitzgelicbteu Kinde legitimie¬ ren zu können." Jutta tüfstc diese Strähne und fckmiejste sich halb otzn» Mächtig iu die 'Arme der Mutter. Frau von Sterneck fuhr fort: „Unsägliche» Leid Hai meine Schönheit zerstört, ineinf Züge verändert. Nur mein Haar hätte mich vcrralcn. Ohne meine teure Ivhounc wäre Ich freilich kaum zu Dir gelaugt. Sich mich an, mein teures Kind! Ich will Dir alle sonstigem Beweise bringen, datz ich Dein« Mutter diu. — Ach — die Hoffnung auf diese Stunde hat inich aufrecht erhalte» in aller Rot. Nun holte ich Dich an meinet» Herzen." Still lieft sich Jutta von der Mutter streicheln. Ihre lei» denschasllichc Erregung war einer Erschialsnilg gewichen. „Warum hat man mir gesagt, datz mein« Rlutler tot fc{? 4 fragte |le voll Bitterkeit. „Weil man Dich für immer von mir trennen wollte. Roch über seinen Tod hinaus verfolgte inich Dein Grotzoater mit seinem Hatz. Höre nun noch das Letzt«, mein gciiebte» tflnb» setze Dich zu mir, komm in meine SiTe." Jutta schmiegte sich still neben sie. i-.ue ' runuiig lag aus ihren reinen Zügen. Sie war kaum .v.*' i.'.avdr.. über das Wiedersehen Freude zu empfinden. (Fortsetzung folgt.) |