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Meltr KkilMk In Pfifft Ifitilils

Nr. 841.

Metz. Freitag de» 17. Oktober

x Aus rusjijchett Spuren.

Anlängst hat sich eine Deutsche Gesellschaft zum Studium Rußlands gebildet. Ihr Programm ist kul­tureller, sozialer, wirtschaftlicher literarischer und wissenschaft­licher Art. Politik bleibt völlig ausgeschlossen. Also im ganzen wohl eine Erweiterung und Ständigmachung der Ziele, denen die seit längerem schon bestehenden Kurse für staatswisien- fchaftliche Fortbildung dienen. Deren in der Regel alljährlich stattfindende Jnformationsfahrten unter Beteiligung nam­hafter Vertreter von Deutschlands Industrie» Landwirtschaft, Handel, höherer Beamtenschaft und wissenschaftlicher Kreise Mhren bekanntlich auch ins Ausland. Vor zwei Jahren war das Zarenreich an der Reihe. Naturgemäß läßt sich in den wenigen Tagen des Auslandsaufenthalts dieser Studiengeseü- fchast nur ein flüchtiger Ueberblick über die hervorstechendsten Merkmale fremdländischen Nationallebens gewinnen» und sicherlich eignet sich das auch heute noch, nicht nur volkspsycho­logisch, vielfach rätselvolle Riesenreich des nahen Ostens, Deutschlands beachtenswertester Nachbar, ganz besonders zum Gegenstand dauernden Studiums. Doch diese Forschung würde lückenhaft bleiben, wenn sie nicht auch auf die in Volkscharakter und Nationalinteressen liegenden Quellen russischer Politik zu stoßen trachtete. Daß hierüber gerade in Deutschland noch weit­gehend irrige Vorstellungen bestehen, hat gelegentlich einmal Graf Witte öffentlich festgestellt.

Viel besser ist es seitdem nicht geworden. Zum Beweise Lessen kann die von einem Reichstagsabgeordneten, dem na­tionalliberalen Kommerzienrat Zimmermann (Wismar), zum ThemaAuslandsstudenten" in einer Berliner Zeitung veröffentlichte Darstellung dienen, daß die an deutschen Vild- ungsanftalten aufgenommenen Russen als Freunde Deutfchands in ihre Heimat zurückkehren. Wenn ein Berufskaufmann, der sich in der Welt umgesehen hat» solcher Täuschung anheimfällt, dann zeigt das, wie sehr uns eine Bereichung der Kenntnis russischen Volkstums nottut. Tatsächlich sind die Freunde Deutschlands jenseits der Ostgrenze weit weniger unter den breiten Schichten des Volkes, namentlich auf dem Lande, zu finden. Diese Volkselemente urteilen aus ihrem Gefühl heraus, von dem gesagt werden kann, daß die orthodoxe Geistlichkeit es jederzeit stützt, während sie den politischen Erwägungen, die zur Allianz mit dem religionslosen Frankreich führten, ziemlich verständnislos gegenübersteht und hierin durch eine unüber­brückbare Kluft von den liberal gerichtetenIntellektuellen" in den großen Städten geschieden ist. Diese letzteren Kreise aber sind es, die zurzeit Sturm laufen gegen den russischen Ministerpräsidenten Kokowzew, der ihnen nicht fortschrittlich genug regiert.

Der gute Ruf Deutschlands bei der breiten Masse des russischen Volkes läßt sich nun sehr wohl vertiefen und fester verankern, womit ein Ausgleich gegen gewisse, auch in Militär­kreisen zu beobachtende deutschfeindliche Strömungen geschaffen werden könnte. Wenn die neugegründete Deutsche Gesellschaft zum Studium Rußlands ihr erforschendes und nachschaftendes Wirken auf die volkspsychologische und gegenüber der russischen Politik nicht selten differierende Seite des Nationallebens unseres östlichen Nachbarn, die sich in der russischen Presse nur kümmerlich spiegelt, richten sollte, wären erfreuliche Früchte zu gewärtigen. In Frankreich würde eine derarti e Betätig­ung freilich nichts weniger als beifällig vermerkt werden, auch ist mit der Möglichkeit zu rechnen, daß der deutschen Studien­gesellschaft nicht immer Entgegenkommen russischerseits erzeigt wird, eben in Rücksicht auf das großpolitische Moment. Aber bei geschickter und zäber Forschungsarbeit können günstige Ergeb­nisse wohl trotz allem nicht ausbleiben.

Schwächliche, Blutarme, Nervöse

gebrauchen mit großem Erfolg Dp. Hommels flaematogen. Warnung: Man verlange ausdrüekr lieh den Namen Dp. Hommel» 23350

Das Kiferne Kreuz.

1313.

Vor hundert Jahren blut'ger Streit,

Die Würfel eisern fallen.

Gewaltig läßt die große Zeit Den Ruf nach Freiheit schallen,

(Ob wütet rings der grimme Tod,

Ins Auge leuchtet Morgenrot,

£>b sichs wie Mauern vor ihm türmt,

Der Held die Menschenmauern stürmt.

Und sieh, den Lorbeer sondrer Art Erringt der Mann, der Jüngling zart,

Ihn schmückt das Areuz von Eisen.

Was Preußens edle Königin Ersehnt mit heißem Herzen,

Wofür ihr hoher, reiner Sinn Erlitten tausend Schmerzen,

Den Anbruch einer neuen Zeit,

Von des Tyrannen Joch befteit,

Ein Auferstehn von Schmach und Schand,

Des rechten Friedens Unterpfand,

Davon gibt Kunde das Symbol,

Gilt es Luisens Manen wohl?

Das schlichte Areuz von Eisen?

Ist nicht das Areuz des Glaubens Zier In allen Ebristenlanden,

Hat es die Welt nicht stur und für Erlöst von schweren Banden,

Trug nicht ein Areuz auf feinem Aleid Der Ritter, der das Grab befreit,

Ist nicht das Areuz der Demut Lohn,

Die sich bezwingt trotz Spott und Hohn,, Darss nicht der Treue Zeichen sein,

Die freudig alles fetzet ein,

Das hehre Areuz von Eisen?

In einer Zeit, die eifern ist,

Aann reiten nur das Eisen,

Und wenn er streiten muß, der Christ,

Läßt er von Gott sich weisen,

Der drückt ihm in die Hand das Schwert Zum Heilgen Kampf für Haus und Herd,

Er flößt den Mannesmut ihm ein Und Heldenstärke obendrein,

. Der einzge Lohn der Tapferkeit,

Der höchste fleht für ihn bereit,

Das Ehrenkreuz von Eisen.

So war es Dreizehn, Siebzig auch,

So haben wir gestritten,

Wir folgten unsrer Väter Brauch Und Gott war in der Milten,

Heut danken wir der großen Zeit Und danken für die Herrlichkeit,

Die aus der Blut- und Tränensaat Für Deutschland kam nach Gottes Rat,

Kein Denkmal kündet so vom Streit,

So heilig ist nichts, so geweiht Als wie das Areuz von Eisen.

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Die Zertrümmerung der UiipoLeonischen Weltmacht bei Leipzig.

Ium Gedächtnis der Völkerschlacht bei Leipzig 14.19.Oktober 1813. Von Eberhard Kraus.

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Nach herrlichen Liegen, zu de­nen noch am 3. Oktober Parks blitzschneller Elbübergang bei W ar­tenburg gekommen war, hatten die Truppen dererbüttbetett sich wie ein eiserner Ring um die stark zusammengeschmolzenen Streit- kräfte Napoleons gelegt. Aber so lange der Ring noch nicht gänz­lich geschlossen war, glaubte Na-

? >oleon, eine Entscheidungsschlacht n dem faltigen, somit für die Verteidigung günstigen Gelände zwischen Parthe, Pleiße und Elster wagen zu können, da nach seiner Meinung 200000 Mann, die sich auf starke Elbfestungen stützten, nicht umgangen werden konnten.

Hierin behielt er ja Recht, aber nur seiner verzweifelten Entschlossen­heit, seinem sicheren Ueberblick hatte er es zu danken, wenn der Riegel, den ihm später die Bayern am Rhein vorzuschieben suchten, so rasch und gründlich gesprengt wurde.

Der ftanzösische Welteroberer konnte auch damit großtun, daß die bisherigen Niederlagen sämt­lich seinen Marsch allen und Ge­neralen zur Last fielen, daß die Truppen unter seiner persönlichen Leitung stets siegreich gefachten ^tten. Allerdings hatte auch er selber in früheren Kriegen die eine oder andere Schlacht ver­loren, so Caldiero gegen Alzinzy, Aspern gegen den Erzherzog Karl. Er betrachtete aber solche Mißerfolge nur als verein­zelte Rückschläge, wie sie auch dem geschicktesten Feldherrn unter­laufen konnten und ohne jede Bedeutung blieben, falls nur der Feldzug gewonnen wurde. Daß umgekehrt in Rußland strotz anfänglicher Siege eine halbe Million Soldaten zugrunde ging, schrieb der von krankhafter Selbstbewunderung erfüllte Gewaltherrscher ausschließlich dem russischen Winter ins Schuld- Luch. Als echter' Glücksjäger setzte er jetzt alles auf die eine Karte Leipzig; denn der Glaube an seinen Stern hatte ihn noch immer nicht verlassen und hielt ihn in Not und Gefahr aufrecht.

So kam es zu dem Leipziger Schlachtendrama, in dem das siegreiche Schwert, dem er feine Weltmacht zu danken hatte, sei­

nen Händen entrissen und stückweise zerbrochen wurde, bis sein unbeugsamer Starrsinn ihn später auch noch der Krone Frank­reichs beraubte. Ein unglückliches Vorspiel leitete am 16. Ok­tober das Drama ein, dessen drei Hauptakte am 16., 18. und 19. Oktober in unaufhaltsamer Steigerung den Schicksalsum­schwung und schließlich die vernichtende Katastrophe brachten. Völker aus fast allen Teilen Europas, nahmen an dem weltbe­wegenden titanischen Ringen teil, das schließlich weit über eine halbe Million Streiter auf wenigen Quadratmeilen Landes in Bewegung sah. Selbst das britische Jnselreich war durch eine Raketenbatterie vertreten. Nur die katalaunischen Gefilde zur Zeit des Einbruchs derGottesgeißel" Attila hatten einen Ähnlichen Riesenkampf gesehen. Ein neuerer Dichter singt von ihnn

Drei Tage zitterte die Erde

Vom Männersprung und Sturm der Pferde,

Wie Halmenmeere

Wogten die Gewehre-

Keine Scholle, wo nicht einer sank,

Keine Scholle, die das Blut nicht trank!"

Wenn neuere Beurteiler die Schlacht bei Leipzig für eine der schwächsten Leistungen napoleonischer Strategie erklären, da sie schon in der Anlage ganz verfehlt gewesen fei, so übersehen sie, daß der militärische Treffblick des großen Schlachtenlenkers gerade hier durch Erwägungen politischer Natur Einbuße an der gewohnten durchdringenden Schärfe erlitten hatte. Der Franzosenkaiser hatte sich keineswegs gerade auf die Elblinie festgebissen, sondern er wollte einfach Sachsen behaupten und damit den Rheinbund Zusammenhalten, von dem zu jener Zeit erst Bayern abgefallen war. Militärisch wurde sein Entschluß durch die Tatsache unterstützt, daß er von den 400000 Mann, die er auf deutschem Boden noch immer zur Verfügung hatte, fast die Hälfte in Festungen Preußens oder der Elblinie stand, die durch einen vorzeitigen Rückzug an den Rhein abgeschnitten und jeder Aussicht auf Entsatz beraubt wor­den wären. Da er noch immer nicht die Hoffnung auf Sieg aufgegeben hatte, so wollte er aber nicht kampflos fein halbes Heer im Stich lassen. Rur rächte es sich schwer, daß er nicht wenigstens rechtzeitig das 27000 Mann starke Korps St. Cyrs aus Dresden herangezogen hatte. Was den Verlauf der mehr­tägigen Schlacht selber betrifft, so konnte Napoleon schon des­halb nicht so rasch und geschickt wie in der von so großen Er­folgen gekrönten Schlacht bei Dresden die Vorteile der inne­ren Linie ausnutzen, weil die Verbündeten viel heftiger und unermüdlicher angriffen und ihn dadurch nötigten, unablässig seine Anordnungen zu ändern. Auch waren seine Truppen nicht mehr frisch und zuversichtlich, sondern hatten, von den Garden abgesehen, in wiederholten schweren Niederlagen viel von ihrem Selbstbewußtsein eingebüßt. Der Aufklärungsdienst war in­folgedessen mangelhaft und Napoleon war über die Bewegun­gen der Gegner niemals genau unterrichtet. Der mißliche Um­stand war, daß ihm für den Rückzug aus Leipzig nur eine einzige größere Straße zur Verfügung stand. Wenigstens hätte die stark angefchwollene Elster mehrfach überbrückt werden müssen, was Napoleon auch mündlich angeordnet, der General- stabs-Chef Berthier aber nicht ausgeführt haben soll, weil er bei den unaufhörlichen Aenderungen in den Entschlüssen seines Herrschers grundsätzlich nur schriftliche Befehle zu berück­sichtigen pflegte. Run wollte es überdies das Unglück, daß eine provisorische Brücke über die Elster zusammenbrach und die stei­nerne, wie bekannt, vorzeitig in die Luft gesprengt wurde. So trat denn durch Unterlassungssünden mannigfacher Art eine ähnliche verzweifelte Lage ein, wie im Vorjahre an der Vere- fina. Im übrigen waren die Weisungen Napoleons für den Rückzug gerade in den Stunden höchster Bedrängnis sehr klar und bestimmt und es ist erstaunlich, wie vielerlei Dinge ihn beschäftigten. Daß er die Vorstädte von Leipzig nicht nieder- Lrennen ließ, war eine Rücksicht, durch die er sich den König von Sachsen und die Bevölkerung des verbündeten Landes ver­pflichten wollte.

Das bereits erwähnte Vorspiel zur Völkerschlacht war der Reiterkampf Lei Liebertwolkwitz am 15. Oktober, in dem Napoleons Schwager, Murat, der König von Neapel, trotz seiner zahlenmäßigen Ueberlegenheit von der mit Unge­stüm angreifenden Reiterei der Verbündeten (besonders von schlesischen Kürassieren und neumärkischen Dragonern) zurück­geworfen wurde und fast in preußische Gefangenschaft geraten wäre.

Zur Schilderung der einzelnen Phasen des beispiellosen Völkerkampfes gebricht es an Raum. Am ersten eigentlichen SchUrchrtage, beul 16. Oktober, konnten die Verbündeten den rund 200 000 Mann Napoleons bloß 10 bis 15000 Mann mehr entgegenstellen. Die über 40000 Mann zählende russische Re­servearmee unter Bennigsen war noch nicht eingetroffen und der über nahe an 70 000 Preußen, Schweden und Russen ver­fügende Kronprinz von Schweden nahm sich, ungeachtet des vor­wärtsdrängenden Ungestüms der ihm unterstellten preußischen Generale in gewohnter Weise reichlich Zeit. Die Schlacht be­gann an der gleichen Stelle, wo am Tage zuvor die Reitermaf- sen aufeinandergeprallt waren, im Cüdosten von Leipzig mit dem Angriff der großen böhmischen Armee auf Liebert- w o l k w i tz und Wachau. Die russischen Regimenter unter dem Herzog von Württemberg, die preußischen unter Kleist, dem tapferen Sieger bei Nollendorf und Kulm (29. und 30. August) erlitten schwere Verluste und wurden durch die uner­müdlichen Gegenangriffe Napoleons auf ihre ursprünglichen Stellungen zurückgedrängt. Die französische Reiterei unter Mu­rat durchbrach bei Wachau und Güldengossa in glänzender At­tacke die Reihen der Weichenden, wurde aber durch rechtzeitige Vorstöße preußischer, russischer, östereichischer Kavallerie wieder geworfen. Napoleon hatte schon Viktoria läuten lassen und warf, als er seine Reiterscharen am Nachmittag wieder zurück-

fluten sah, fast seine gesamten Reserven mit Ausnahme der alten Garde in den Kampf, um an diesem entscheidenden Punkt um jeden Preis den Sieg zu erzwingen. Kaiser Alexander l, von Rußland erkannte zuerst die dringende Gefahr, und unaus« gesetzt flogen die Boten zu den Oesterreichern, um ihre schulge­recht systematische Entwicklung zu beschleunigen. Alle drei ver­bündeten Monarchen trieben jetzt zur Eile und kamen persönlich ins Feuer. Durch den Eintritt der Oesterreicher in die Kämpfe Lei Wachau erlangten die Verbündeten endlich die Oberhand.

Gleichzeitig tobte nordwestlich von Leipzig die Schlacht bei M ö ck e r n, die verhältnismäßig blutigste in den napoleoni» fchen Kriegen» in der Blücher und Pork mit unzureichenden Kräften das Korps Marmont nahezu vernichteten. Nur die Russen unter Langeron griffen erfolgreich in den mörderischen Kampf ein. Die Preußen verloren jeden vierten Mann, von ihrer Infanterie lag ein v o l l e s D r i t t e l auf der Wahlstatt. Fast alle Stabsoffiziere fehlten, 8 waren tot, 5 Brigadechefs» ,3 Regimentschefs, 14 andere Stabsoffiziere schwer verwundet. Die Verluste der Franzosen waren nicht geringer, außerdem mußten sie 2000 Gefangene, 40 Geschütze, 1 Adler und 2 Fahnen in den Händen der Sieger lassen.

Am 17. Oktober, an einem Sonntag, waren beide Teilt bemüht, die zahllosen Verwundeten heimzubringen, was trotz der Waffenruhe nicht vollkommen glückte. Da die meisten Dör« fer, um die gekämpft wurde, niedergebrannt waren, so gebrach es auch an Unterkunft für die vom Schlachtfelds Aufgelesenen.

Am 18. Oktober konnte der französische Kaiser nur noch 160 000 Mann in den Kampf schicken, während die Verbündeten sich auf 295 000 Mann verstärkt hatten. Die Schlacht war, noch bevor sie begonnen hatte, zu ihren Gunsten entschieden. Unter Aufbietung aller verfügbaren Streitkräfte vermochte Napoleon zwar Probstheida und Connewitz zu behaupten , aber bei Paunsdorf im Nordosten durchbrachen die Verbündeten feine Aufstellung. Sächsische und württembergische Regimenter verließen die sinkende Fahne des großen Despoten und gingen zu ihren deutschen Brüdern über.

Am 19. Oktober konnte Napoleon nur noch um den Rück­zug kämpfen. Alle seine Verwundeten blieben ohne Hilfe. Als die Elsterbrücke durch Uebereilung allzufrüh gesprengt wurde, hatten erst etwa 70 bis 80 000 Mann sie überschritten. Tausende fanden Seim Versuch, den angeschwollenen Fluß zu durchschwim­men, den Tod, unter ihnen der polnische Fürst BvniatowM. Andere Tausende fielen, bei der tapferen V-^e'Ugung d-r Leipziger Stadttore, nnter denen das Halleschs und des Grimmaifche Tor zuerst von den Preußen mit stürmender Hand genommen wurden. Nicht weniger als 33 000 Mann m'.t 260 Geschützen und 30 Generalen unter ihnen Lauriston und Ney» nier an der Spitze, mutzten sich in Leipzig ergeben.

Der unter den furchtbarsten Verlusten erkämvfte gigantisch» Sieg gab Deutschland die Freiheit zurück und machte auf immer der willkürlichen und unnatürlichen Schöpfung des Napaleoni- fchen Weltreichs ein Ende.

So lange die Ströme zum Meere reisen Wird noch der späte Enkel preisen Die Leipziger Schlacht!"

Msaß-Kotln ingeir.

* Saarburg, 14. Oft. Dem Landwirt Peter H in A. stieß kürzlich ein eigentümlicher Unfall zu. Während er in der Scheune eine Getreidegarbe umwandte, sprang ihm eine mächtige Ratte durch das Hosenbein bis zur Brust, wo nian sie nur mit großer Mühe fassen und unschädlich machen konnte. Infolge des ausgestandenen Schrecks bekam der Manu einen Nervenchock und wurde schwer krank. Auf eine Eingabe des hiesigen Volksbureasts an dis Landwirtschaftliche Berufs- genossenschaft wird H. eine monatliche Rente erhalten. Einstweilen sind ihm einige hundert Mark zugestellt worden Die Wohltaten des Versicherungswesens treten bei diesem Falle besonders zutage.

* Finstingen, 14. Oft. Der Taglöhuer Heinr. Sturm verließ im Monat Mai d. I. mit seiner Tochter Finstingen. um in Paris sein Glück zu versuchen. Vor einigen Tagen kam er aber in einem traurigen Zustande aus Paris zurück; er hatte das erhoffte Glück nicht gefunden. Das hatte ihn schwermütig gemacht, und er beschloß, zu sterben. Er band sich die Hände zusammen und sprang in die Saar. Ein in der Nähe wohnender Mann konnte ihn mit Mühe reiten. Nun teilte man der in Paris lebenden Tochter den Tatbestand mit. die sofort hierher eilte, uv» ihren unglücklichen Vater wieder nach Paris mitzunehmen.

* Arzweiler, 14. Ott. Dem Ackerer Peter Schefflet brannte die Scheune und zwei Stallungen nieder. Das Vieh konnte gerettet werden. Der auf 10 000 Mk. abgefchätzts Schaden wird durch Versicherung gedeckt. Man glaubt, daß Brandstiftung vorliegt.

Die größten deutschen Denkmäler.

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Anläßlich der bevorstehenden Einweihung des Völksr- schlachtdenkmals in Leipzig bringen wir eine statistische Zu­sammenstellung des Riefenmonunrentes und der bekanntesten und größten deutschen Denkmäler. Trotz ihrer zum Teil ganz enormen Masse erscheinen die letzteren im Vergleich zum Völker­schlachtdenkmal recht klein.

Das Leipziger Völkerschlachtdenkmal hat eine Höhe von 91 Metern, das Kyffhäu?erdenkmal von 65 Metern, das Kaiser­

denkmal auf der Porta Westfalica eine solche von 61,5, während die Siegessäule aus dem Berliner Königsplatz 61 Meter hoch ist. Das Denkmal für Hermann den Befreier ist 53,9, die Waterloo-Säule in Hannover 47 Meter hoch, während das Koblenzer Kaiserdenkmal 41 Meter hoch ist. Das Mederwald­denkmal erreicht noch die stattliche Höhe von 38,6 Metern, das Ledersche Bisinarckdenkmal in Hamburg ist 34,1 und die Bava­ria in München 26,9 Meter hoch.

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