IV

Vorwort.

würze, Tabak, Kautschuk, Farbhölzer, Baumwolle u. s. w., bereits in größeren Mengen von den Kolonien bezogen werden. Auf die Be­sprechung solcher wichtiger Nutzpflanzen ist ein besonderer Wert ge­legt worden. Der Plantagenbetrieb derselben, d. h. die Aussaat und die Kultur, sowie die Ernte und ihre erste Bearbeitung, resp. ihre Herrichtung für den Transport ist der Erörterung unterzogen und in mehreren Fällen durch Abbildungen veranschaulicht worden. Außer­dem wurde auch auf die häufigeren Krankheitsformen und Schädlinge, z. T. unter Zugrundelegung mikroskopischer Abbildungen, sowie auf die bis jetzt bekannten Bekämpfungsmittel hingewiesen.

Auch die wichtigsten Kulturgewächse der Eingeborenen, wie z. B. die verschiedenen Getreidearten, die Gemüse- und Obstsorten, die Hülsenfrüchte und die zahlreichen, als Nahrungsmittel äußerst wichtigen stärkereichen Wurzeln und Knollen, sowie die endemischen Gift- und Heilpflanzen wurden je nach der Bedeutung der einzelnen Pflanzen mehr oder weniger ausführlich behandelt.

Außer den Kulturpflanzen im engeren Sinne besitzen die deut­schen Kolonien aber eine Anzahl von Nutzpflanzen, welche zwar nicht in Plantagenbetrieb genommen werden, aber dennoch außerordentlich wichtige Rohstoffe liefern, wie z. B. die afrikanischen Kautschuk­pflanzen (Landolphia-Arten) , mehrere Nutzhölzer und Palmen-Arten, einige FaserstofFpflanzen u. s. w. Viele dieser Gewächse unter­liegen in gewissem Sinne auch einer Kultur, wenn die Gewinnung des Rohstoffes in einer geordneten Weise erfolgt und hierbei auf die Er­haltung der Pflanze Bedacht genommen wird. Diese Nutzpflanzen konnten daher von der Besprechung um so weniger ausgeschlossen werden, als gerade die deutschen Kolonien zu den wichtigsten Pro­duktionsgebieten der von diesen Pflanzen gelieferten Rohstoffe gehören, wie z. B. der i?ßf/>Mz-Piassave, der afrikanischen Kautschukarten, der Colanüsse, der Erzeugnisse der Oelpalme, der afrikanischen Rothölzer, der Orseille, der polynesischen Steinnüsse u. s. w. Aus gleichem Grunde wurden auch die Kopale, bernsteinähnliche Rohstoffe, deren wertvollste Sorte fast allein im Bereich des deutschen ostafrikanischen Schutzge­bietes gefunden wird, in die Besprechung aufgenommen.

Obgleich nun die Anzahl der Nutz- und Kulturpflanzen unserer Kolonien eine recht beträchtliche ist, so erschien es doch angezeigt, auch auf einige tropische Kulturgewächse hinzuweisen, deren Anbau in den deutschen Kolonien bis jetzt nur wenig oder gar nicht in An­griff genommen worden ist, voraussichtlich aber sehr lohnend sein würde. Es sind dies namentlich mehrere Gewürzpflanzen, wie z. B. Pfeffer, Zimt, Muskat, einige Gespinnstfaserpflanzen, insbesondere Jute und Ramie, sowie Kautschuk- und Guttaperchapflanzen u. s. w.

Die Darstellung selbst beruht außer auf der vorhandenen, aber sehr zerstreuten Litteratur z. T. auf eigenen Beobachtungen und den